Auch im heutigen Beitrag geht es um eine spanische Spezialität: die Paella.
Die Köchin hat uns ja gestern dieses typische Gericht zubereitet und so habe ich einen guten Grund mir die Geschichte näher anzuschauen.
Fangen wir mit der Bezeichnung an: wir Deutschen neigen dazu, den Namen dieses Gerichts so auszusprechen, wie es geschrieben wird: PaeLLa.
Damit ernten wir bei den Spaniern schon ein mitleidiges Lächeln. Die Aussprache des “ll” im Spanischen lässt sich am besten mit dem “j” im Deutschen vergleichen: also etwa “Paeja”.
Nachdem das geklärt ist, können wir uns der Geschichte dieses tollen Essens widmen.
Eine Paella ist ein spanisches Reisgericht aus der Pfanne und das Nationalgericht der Region Valencia und der spanischen Ostküste. Der Begriff paella kommt aus dem Katalanischen (um 1892) und hat seinen Ursprung im lateinischen Wort patella (eine Art große Platte oder flache Schüssel aus Metall).
Die Paella Valenciana besteht aus Reis, der mit Safran leuchtend gelb gefärbt wird, Gemüse und hellem Fleisch (Huhn, Kaninchen). Das Fleisch wird mit Knochen in mundgerechte Stücke gehackt. Als Gemüse werden meist zerkleinerte Tomaten, bajoquetes (grüne breite Bohnen) sowie garrofó (große, flache weiße Bohnen) verwendet. Gewürzt wird mit Salz, frischem Knoblauch und eben Safran.
Traditionell wurden neben weißen Gartenbohnen auch Feuerbohnen sowie als weitere Zutaten Aal, Fleisch von Westschermaus und Ente, Paprika und besonders im Winter auch Artischocken verwendet.
Paellas mit Meeresfrüchten, wie wir sie gestern hatten werden Paella de marisco genannt.
Fälschlich wird die Paella oft als spanisches Nationalgericht bezeichnet. Das ist nicht richtig, denn die Paella ist ein traditionelles Gericht aus der Region Valencia.
Natürlich möchte ich in diesem Bericht auch die Zubereitung beschreiben, damit ihr, wenn ihr wollt dieses Gericht nachkochen könnt.
Es gibt zahlreiche Arten, eine Paella zuzubereiten. Einig ist man sich darüber, dass man eine Paella mit Paellareis, am besten arroz bomba zubereitet, der in der Gegend um Valencia angebaut wird.
Einige Köche lassen den Reis in Kreuzform über das angebratene Fleisch und Gemüse rieseln und gießen dann Wasser oder Brühe hinzu. Andere bedecken die fertige Paella nicht nur mit einer Zeitung, sondern auch mit Rosmarinzweigen, manche wiederum gar nicht. Einig wiederum sind sich alle, dass kein Wasser nachgegossen werden darf. Manche gießen einen Schuss Bier oder Rotwein hinzu. Entscheidend für das Gelingen einer Paella ist der Reis. Paellareis arroz bomba benötigt etwa die doppelte bis zweieinhalbfache Volumenmenge an Wasser, also für eine Tasse Reiskörner zwei Tassen Wasser. Wenn das Wasser kocht, sollte die Hitze verringert werden, damit das Wasser nicht verkocht, ehe der Reis gar ist. Im Normalfall wird die Paella nicht umgerührt. Fertig ist die Paella, wenn das Wasser verdampft ist und der Reis gar, aber noch bissfest ist. Damit sich die geschätzte schmackhafte feine Kruste, socarrat, am Boden der Paellaform bildet, sollte sie noch einige Minuten weiter garen, bis die untere Lage der Reiskörner an der Pfanne anzubacken beginnt.
Die Paella ist eine Variante von unzähligen Reisgerichten (arroces), die es im País Valencià gibt (die erste Form ist auf Spanisch und die zweite auf Katalanisch):
• Paella de marisco/Paella de marisc (Meeresfrüchte-Paella): Mit Meeresfrüchten und/oder Fisch zubereitet
• Paella mixta/Paella de carn i peix (Gemischte Paella): Mit Fleisch und Meeresfrüchten zubereitet
• Paella de verdura (Gemüse-Paella) Vegetarische Paella
• Fideuà (fi-deua): Hierbei werden – anstatt von Reis – kleine Nudeln verwendet
• Arroz al horno/Arròs al forn (Reis im Ofen): Zubereitung im Backofen
• Arroz con costra/Arròs amb costra (Reis mit Kruste): Zubereitung wie Arroz al horno, jedoch mit Ei auf der Oberfläche
• Arroz en la olla/Arròs d’olla (Reis im Topf): Zubereitung im Kochtopf auf dem Herd
• Arroz negro/Arròs negre (schwarzer Reis): typisches Gericht aus dem katalanischen Raum. Hierbei wird der Reis mit Tintenfisch-Tinte gefärbt.
Appetit bekommen?
Dann ran an die Pfanne!