Tag 126: Die weiß-blaue Stadt

Wir haben in unserer ersten Nacht am Atlantik mit Meeresrauschen super geschlafen. Klar, dass es nicht so warm, wie in den letzten Tagen war, aber wenn man den Wetterbericht für Deutschland sieht, darf man sich nicht beklagen.

Wir hatten zwar am Vormittag den ersten bedeckten Himmel, seit wir in Marokko sind, aber konnten trotzdem draußen frühstücken.

Am frühen Nachmittag hat es dann aufgeklart und wir konnten unsere Erkundungstour starten.

Der Atlantik ermöglicht auch hier den Surfern schon, ihren Sport auszuüben.

Wir sind aber lieber die Stufen nach Sidi Ifni hinaufgestiegen, statt auf den Wellen zu reiten.

Sidi Ifni wurde von den Spaniern in den 1930er Jahren in sehr kurzer Zeit erbaut. Es verwundert daher nicht, dass das alte Zentrum der Stadt noch heute wie aus einem Guss wirkt. Obwohl oft schlecht gepflegt oder äußerlich leicht verändert, offenbart sich dem Besucher noch immer die Schönheit der gesamten Art-déco-Stadtgestaltung, wie sie heute nur noch selten zu finden ist.

Obwohl das Territorium um Sidi Ifni kaum richtig befriedet war, konnte Spanien während der marokkanischen Unabhängigkeit 1956 Sidi Ifni gemeinsam mit Ceuta, Melilla und Westsahara halten. Das Hinterland Sidi Ifnis wurde jedoch bereits 1957 von der „Marokkanischenn Befreiungsarmee“ (Armée de Liberation Marocaine) besetzt; in der Folge kam es zum Ifni-Krieg zwischen Spanien und Marokko. In den 1960er Jahren nahm der internationale Druck auf Spanien zu. Zwischen Franco und Hassan II. geführte Verhandlungen mündeten schließlich in den Verträgen von Fès vom 4. Januar 1969. Hier wurde das Ende der spanischen Souveränität besiegelt und der Abzug der spanischen Truppen und Besatzung geregelt. Das Territorium von Ifni fiel zurück an Marokko.

Natürlich konnten wir nicht umhin, über den Sonntagsmarkt zu schlendern, auf dem es alles gab, was man so braucht (oder auch nicht).

“Erschöpft” von Eindrücken und Stufen haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht um die frische Seeluft für den Rest des Nachmittags zu genießen.


Route Marokko 2020