Der Plan war heute das Dracula Schloss in Bran 3️⃣2️⃣ zu besichtigen…

Schon beim Blick auf den Kalender hätten wir stutzig werden müssen, denn heute ist Mariä Himmelfahrt und im sehr katholischen Rumänien natürlich ein Feiertag. Das heißt selbstverständlich nicht, dass die Läden geschlossen sind, aber der Tag bietet sich für einen Familienausflug an.

Das haben wir schon am Stau mehrere Kilometer vor Bran bemerkt. An einen Parkplatz für Herrn Geheimrat war überhaupt nicht zu denken und die Menschenmassen, die sich durch die Straßen wälzten, haben auch keinen Appetit gemacht.

Dazu kommt: die Burg wird Touristen als Draculaschloss präsentiert, obwohl es dessen Beschreibung aus Bram Stokers Roman Dracula nur ganz entfernt ähnelt. Des Weiteren wird als letzter realer Bezugspunkt im Roman der Borgo-Pass (Tihuța-Pass) erwähnt, von wo Jonathan Harker mit der Kutsche des Grafen Dracula abgeholt wird. Der Borgo-Pass liegt (Luftlinie) 190 km nördlich von Schloss Bran. Das historische Vorbild der Romanfigur, der walachische Fürst Vlad III. Drăculea, hat das Schloss wahrscheinlich auch nie betreten.

Also: ein paar Schnappschüsse aus dem Mobil und Planänderung!
Schnell war ein Übernachtungsplatz in 40km Entfernung gefunden. Azuga 3️⃣3️⃣ ist eine Kleinstadt in der Region Walachei und liegt Azuga liegt im oberen Tal des Flusses Prahova. Westlich der Gemeinde befindet sich das Bucegi-, östlich das Baiu-Gebirge. Unser Übernachtungsplatz befindet sich am Ende einer Skipiste, die im Sommer natürlich unbenutzt ist.
Ich hatte ja schon in einem der früheren Beiträge über die besonderen Fahrkünste der Rumänen berichtet, an die wir uns zwischenzeitlich gewöhnt haben: Geschwindigkeitsbegrenzungen sind uninteressant, überholt wird immer und in engen Kurven kann man durchaus auch die Gegenfahrbahn nutzen.
Das scheint heute einem LKW nicht gut bekommen zu sein. Der ist nämlich in einer Ortschaft wohl „zu langsam“ in eine enge Kurve gefahren und hat sich einfach auf die Seite gelegt. Dem Fahrer scheint nichts passiert zu sein, aber ein großes Aufgebot an Kran, Polizei und Feuerwehr kümmerte sich um die Bergung.

Noch nicht berichtet haben wir über die in Rumänien allgegenwärtigen Strassenhunde, die aber bisher immer Abstand von uns gehalten haben und in keiner Weise aufdringlich waren.

Eher aufdringlich waren heute die frei laufenden Rinder, die souverän die Straße besetzt haben. Da fühlten wir uns an die Bisonherden in Nordamerika erinnert.
