Überwinterung 24/25 Tag 11

Ab morgen soll das Wetter nicht mehr so prickelnd sein, aber heute sind auf dem Balkon noch die bunten Sonnenschirme gefordert.

Da hat es sich Angeboten zusammen mit Hannelore, Ursi, Karl-Herrmann und Roby den ersten Ausflug dieser Saison nach El Acebuchal zu unternehmen.

Ich habe ja schon ein paarmal über dieses „verlorene Dorf“ berichtet, aber für die neuen Leser hier noch einmal eine kleine Zusammenfassung.

Das im 17. Jahrhundert gegründete Dorf El Acebuchal, in der Nähe von Frigiliana, befindet sich in einer einzigartigen Gegend, mitten im Herzen des Naturparks Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama. Es liegt mitten auf der Route der Maultiertreiber zwischen Granada und Malaga, weswegen es eine beliebte Raststätte für die Händler war. Die heutigen Landhäuser von El Acebuchal waren in den 1940er Jahren ein Zufluchtsort für die Maquis, die anti-franquistische Guerillagruppe. Genau deswegen entschied sich die Guardia Civil damals für die Räumung des gesamten Dorfes, das daraufhin mehrere Jahrzehnte völlig verlassen dalag. Die Häuser wurden vergessen und verwandelten sich in Ruinen ohne Wasser und Strom. Nicht ohne Grund hat sich der Ort die Spitznamen “Geisterdorf” oder “verlassenes Dorf” eingeholt.

Fast wie im Dornröschenschlaf lag El Acebuchal 50 Jahre lang still und wurde 1998 endlich wieder aufgeweckt. Antonio García El Zumbo und Virtudes Sánchez hatten ihr Leben lang davon geträumt, El Acebuchal wieder Leben einzuhauchen. Schließlich fassten Sie den Entschluss und begannen es nach und nach zu reformieren. Da es bis 2003 weder Wasser noch Strom gab, kann man sich vorstellen, was das für eine unglaubliche Arbeit war. Heute ist Antonio der Manager und Chefkoch des Bar-Restaurants El Acebuchal, wo uns ein fantastischer Service und besonderes Essen geboten wird, weshalb wir immer gerne dorthin kommen.


Die mutigen Segler der Vendée Globe haben schon das Cap Finisterre (Ende der Welt) umrundet.

Boris Herrmann, der einzige deutsche Teilnehmer ist schon auf Platz 9 gesegelt (12:00).