Heute war Markttag in Sferracavallo (was übrigens „Hufeisen“ heißt) und bei unserem ersten Anlauf zu Bahnhof hat Marion zwar auf die Kittelschürzen verzichtet, konnte aber an den Tomaten nicht vorbei.



Nur mit großen Überredungskünsten konnte ich sie überzeugen nicht in der Pescheria einzukaufen, aber bei der Metzgerei hatte ich dann keine Chance.






Also hieß es wieder zurücklaufen und die Einkäufe in Herrn Geheimrat verstauen.
Dann nochmal zum Bahnhof und die ersten der „großen“ 15.734 Schritte heute waren geschafft. Ich schreibe immer „große“ Schritte, weil der Zähler von Marion aufgrund ihres Schrittmasses natürlich mehr Schritte misst.
Der erste Tagesordnungspunkt war der Besuch des Palazzo dei Normanni („Normannenpalast“), auch Palazzo Reale („königlicher Palast“) genannt, das wir gestern nur von außen angeschaut haben und der seit 1947 auch Sitz des Parlaments von Sizilien ist.


















Die Cappella Palatina, Palastkapelle König Rogers II. , zeigt die Auswirkungen der Kulturpolitik der Normannen: Kufische Inschriften finden sich neben biblischen Heilsgeschichten, arabische Ornamentik und byzantinische Mosaikkunst gehen eine Synthese ein.








Als Fortsetzung der Mosaikkunst hätten wir gerne noch die Kathedrale Santa Maria Nuova in Monreale, die für ihre byzantinischen Mosaiken und den Kreuzgang bekannt ist, besichtigt. Für einen „bezahlbaren“ Transfer waren wir aber zu spät.
Dann los zu den Katakomben „Catacomba Paleocristiana di Porta d’Ossuna“. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem merkwürdigen Platz vorbeigekommen, an dem unter zusammengeschusterten Buden und Garagen versucht wurde „Antiquitäten“ zu verkaufen.














Leider hatten wir uns nicht gut vorbereitet und die Führungen fanden derzeit nicht statt. Aber es gibt für uns, das können wir jetzt schon sagen, ziemlich sicher ein nächstes Mal Sizilien und dann wahrscheinlich auch ein nächstes Mal Palermo.
Auf der heutigen Liste stand noch ein etwas ungewöhnlicher Punkt: das „Museo Internazionale delle marionette Antonio Pasqualino“.
So etwas tolles haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Das Internationale Puppentheatermuseum Antonio Pasqualino, gegründet 1975 von der Vereinigung zur Erhaltung volkstümlicher Traditionen, befindet sich im historischen Hotel de France im Stadtzentrum von Palermo, nahe der Piazza Marina. Ursprünglich war das Gebäude im 18. Jahrhundert der Palast des Marquis Onofrio del Castillo und wurde 1808 zum Hotel de France.
























Neben Marionetten und Puppen aus aller Welt war für uns die Aufführung eines sizilianischen Puppenspiels ein Highlight.
Auch die vietnamesischen Wasserpuppentheater Figuren, die wir in Hanoi schon zweimal erleben durften, sind hier vertreten.

So voller Eindrücke und wieder einmal mit müden Beinen habe wir uns durch Palermos morbide Gassen zum Zentralbahnhof „geschleppt“ und unseren Zug zum „Hufeisen“ rechtzeitig erreicht.
Wow! Was für ein Tag…



