Reisepause 2025: Tag 81: Schwarzwald Marie

Wir wohnen ja nicht direkt im Schwarzwald, können aber bei guter Sicht von den umliegenden Hügeln des auslaufenden Kraichgaus die Erhebungen des Walds gut sehen. Außerdem bin ich in Pforzheim aufgewachsen, das sich „die Pforte zum Schwarzwald“ nennt. Die Römer nannten den Ort vermutlich Portus oder Porta Hercyniae, was „Tor zum Schwarzwald“ (Hercynia = lat. für Schwarzwald) bedeutet.

Da lag es natürlich nahe, die vom Tourismus Verband vermarktete „Schwarzwald Marie“ zu erwerben.

2023 fand in Baiersbronn eine sehr erfolgreiche Ausstellung mit dem Titel “PLAYMOBIL-Spielgeschichten” von Diorama-Artist Oliver Schaffer statt. Die improvisierte “Schwarzwald Marie”-Figur mit Bollenhut wurde zum Publikumsmagneten.

Dass sie die Gutacher Tracht trägt, macht sie authentisch und die Schwarzwälder gehört zu meinen Lieblingstorten.

Kenner des Schwarzwald wissen, dass es sich bei der Marie um eine unverheiratete Frau handelt. Woran man das erkennt? Die „Bollen“ auf dem Hut sind rot, bei verheirateten schwarz. Den roten Bollenhut dürfen die Mädchen erstmals bei der Konfirmation tragen. Unter dem Bollenhut wird eine schwarze seidene Haube getragen, die unter dem Kinn gebunden wird. Kleine Mädchen und alte Frauen tragen nur die Haube.

Der ursprünglich etwa 500 Gramm schwere Bollenhut kann heute bis zu 2 Kilogramm schwer sein und wird von Hutmachern in Handarbeit gefertigt. Die Herstellung der Bollen ist eine einfache Bastelarbeit. Um eine mittig gelochte runde Kartonscheibe wird Wollgarn gewickelt und danach rundherum aufgeschnitten. Der breitkrempige, weißgekalkte Strohhut trägt 14 auffallende, kreuzförmig angeordnete Bollen aus Wolle. Sichtbar sind aber nur 11 Bollen, weil 3 von darüberliegenden verdeckt werden. Die Bollen haben fünf unterschiedliche Größen. Bei unserer Marie habe ich die Bollen nicht nachgezählt.

Marie wird uns wahrscheinlich zusammen mit der Entenbande zukünftig als Botschafterin begleiten.