🇪🇸 Allerheiligen in Spanien: Día de Todos los Santos
Der 1. November ist in Spanien ein nationaler Feiertag und ein wichtiger Tag des Gedenkens.
- Friedhofsbesuche: Die zentrale Tradition ist der Besuch der Friedhöfe. Familien putzen und schmücken die Gräber ihrer Verstorbenen mit frischen, farbenprächtigen Blumen (oft Chrysanthemen).
- Süße Köstlichkeiten: Es ist die Zeit der traditionellen Saisondesserts:
- Huesos de Santo (Marzipan)
- Buñuelos de Viento (gefüllte Windbeutel)
- Panellets (Pinienkern-Küchlein, besonders in Katalonien)
- Regionale Feste: In einigen Regionen (z.B. Katalonien) wird die “Castanyada” gefeiert, bei der geröstete Kastanien gegessen werden.
In Mexiko haben wir auf unserer einjährigen Nordamerikatour 2022 eine ausgeprägtere Form dieses Feiertags erlebt:
Nach altmexikanischem Glauben kommen die Toten einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem Essen.
In vorspanischer Zeit gewährten die Azteken sogar ihren Feinden einen Ort, an den die Geister zurückkehren konnten. Auf einem Tzompantli wurden die Schädel als Gefäß für die Geister ordentlich aufgereiht. Durch spanische Missionare, die vergeblich versuchten, das Fest abzuschaffen, wurden die Feiern mit dem Hochfest Allerheiligen und dem Gedächtnis Allerseelen zusammengelegt.
Parallelen zwischen der christlichen Vorstellung vom Tod und dem indigenen Glauben ermöglichten diesen Synkretismus.
Schon die Azteken sahen den Tod nicht als Ende, sondern als Anfang neuen Lebens; eine Übergangsphase zu einer anderen Daseinsform. In Vermischung mit dem christlichen Glauben entstand ein einzigartiges kulturelles Fest, das die Bräuche des vorspanischen Mexiko teilweise weiterleben lässt.

Auch wir feiern ein wenig die Lebenden bei Petra und Norbert.
