Überwinterung 23/24🇪🇸 Tag 29: Mistelzweig

Wir hatten gestern einen tollen und kurzweiligen Abend mit unseren beiden lieben Stellplatznachbarn.

Die Zeit mit Hannelore und Karl-Hermann verging wie im Flug und heute morgen haben sich die Beiden u.a. mit einem Mistelzweig bedankt.

Zu dem Brauch, diesen in der Vorweihnachtszeit über der Tür zu befestigen gibt es eine schöne Geschichte.

In vielen Häusern hängen in der Weihnachtszeit Mistelzweige in Türrahmen. Zu diesem Gewächs gibt es einen besonderen Weihnachtsbrauch: Man sagt, dass es Paaren Glück bringt, sich unter diesen Zweigen zu küssen. Wenn eine junge Frau darunter steht, darf sie es nicht ablehnen, geküsst zu werden. Und wenn ein Mädchen unter dem Zweig steht und trotzdem ungeküsst bleibt, wird sie im nächsten Jahr nicht heiraten.

Dass dem Mistelzweig mystische Kräfte nachgesagt werden, hat seinen Ursprung in den nordischen Göttersagen. Die Geschichte besagt, dass der Mistelzweig die heilige Pflanze der Liebesgöttin Frigga war. Als der böse Gott Loki Friggas Sohn Balder töten wollte, musste jedes Tier und jede Pflanze der Erde Frigga versprechen, ihrem Sohn keinen Schaden zuzufügen.

Nur den Mistelzweig, der weder auf noch unter der Erde wuchs, sondern in Bäumen, hatte Frigga vergessen zu fragen. So wurde Balder mit einer Pfeilspitze aus diesem Zweig getötet. Es heißt, dass die Tränen, die Frigga um ihren Sohn vergoss, sich in die weißen Beeren des Mistelzweiges verwandelten.


Nach drei Tagen gelang es Frigga, Balder ins Leben zurückzuholen. In ihrer Freude küsste sie jeden, der unter dem Baum entlang ging, in dem der verhängnisvolle Mistelzweig gewachsen war. Und die Misteln mussten Frigga versprechen, von nun an niemandem mehr zu schaden, sondern all denen, die unter ihnen stehen, einen Kuss als Zeichen der Liebe zukommen zu lassen.