Auf unserem Weg nach Sevilla (27) hatten wir noch einen Zwischenstopp in Carmona (26) geplant. Dort befindet sich ein höchst interessantes Überbleibsel aus römischen Zeiten; es handelt sich um eine Nekropole, also um eine Totenstadt. Hier wurden, vermutlich zwischen dem 1. und dem 3. Jahrhundert n. Chr., viele Grabkammern in einen Berg getrieben. Weil die gesamte Anlage wie auch die Kammern selbst sehr groß sind, vermuten Forscher, dass es sich um die letzten Ruhestätten wohlhabender Bürger handelt.
Im so genannten Elefantengrab, einer der beiden großen Kammern, haben Archäologen eine Elefantenfigur gefunden, ein Zeichen dafür, dass der hier bestattete Verstorbene sehr wohlhabend gewesen sein dürfte.
Es ist auch möglich, dass die Figur aufgrund eines Götterkults mit in die Kammer gegeben worden ist, was darauf schließen lässt, dass die Gesellschaft damals polytheistisch war.
Wir haben viel über die römischen Bestattungsgebräuche gelernt. Was erwähnenswert ist, ist das der Eintritt in das Museum und die Ausgrabungsstätten kostenlos ist.
Lediglich ein mehr oder weniger offiziell aussehender Parkplatzeinweiser (🤣) hat uns gegen eine „Spende“ von 1€ ein wenig professionelles Ticket überreicht.
Unser ständiger nasser Begleiter ist uns dann bis zu unserem Übernachtungsplatz in einem kleinen Hafen am Fluss Guadalquivir gefolgt. Bei diesen Wolkenbrüchen haben wir die erneute Besichtigung von Sevilla auf morgen verschoben und es uns lieber im Reisemobil gemütlich gemacht.