Wir haben uns dieses Jahr eine etwas andere Route zu unserem Überwinterungsquartier in Torrox (Andalusien) ausgesucht, die uns quer durch Frankreich, über Nordspanien und dann durch Spanien ans Mittelmeer geführt hat. 35 Tage und ca. 3.500 Kilometer waren wir unterwegs um Neues zu entdecken und Bekanntes wiederzusehen.
Ganz langsam sind wir in unserer Nähe im Elsass mit einem kleinen Familien-Wohnmobiltreffen gestartet. An der Domain de Bollenberg bei Colmar haben wir von Andrea und Cosimo Abschied genommen.
In kleinen Tagesetappen sind wir über Landstraßen bei schönstem Sonnenschein durch Burgund und die Auvergne gefahren.
Dieses Mal ist es uns gelungen die Gouffre de Padirac, eine riesige natürliche Höhle, 11 km Luftlinie von Rocamadour entfernt zu besichtigen. Ein riesiges 103 Meter tiefes Erdloch führt hinunter zu einem unterirdischen Fluss. Hier steigen die Besucher in ein flaches Boot und reisen in das Labyrinth der Höhle mit ihren atemberaubenden Formationen, türkisfarbenen Seen, riesigen Kammern und Galerien.
Danach ging es mit dem Perigord in bekanntere Gefilde. Auf einer unserer früheren Reisen haben wir das Tal der Dordogne liebgewonnen und viel über die dort überall präsente Frühgeschichte der Menschheit gelernt.
Dieses Mal war unser Aufenthalt etwas profaner und diente im wesentlichen der Auffrischung der Vorräte mit den Köstlichkeiten des Perigords.
Bordeaux hatten wir, wie viele andere Städte bisher eher weniger besucht, da dies mit den 8,30m Länge von Herrn Geheimrat immer etwas aufwendiger ist.
Auf der Herbsttour 2023 hatten wir die Stadt an der Garonne fest auf der Liste und haben es nicht bereut. Begonnen hat der Tag in den Uboot Bunkern aus dem 2.Weltkrieg. Dort gibt es eine tolle Multimedia Show in der z.B. die Werke von Dalí und Gaudí mit musikalischer Untermalung von Pink Floyd auf interessante Art präsentiert werden.
Danach haben wir uns durch die Innenstadt treiben lassen und den Tag genossen.
Aber auch auf der Weiterfahrt durch das Baskenland gab es interessante Städte, wie z.B. Bayonne, die Namensgeberin des Bajonett zu sehen.
Mit dem Grenzübertritt nach Spanien hat sich der Wettergott gegen uns verschworen und wir haben nur noch ab und zu diese Sonne gesehen.
Der einzige Stellplatz Bilbaos war überfüllt und das hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, jetzt endlich einmal das berühmte Guggenheim Museum zu besuchen.
Wir haben uns dann entschlossen, noch einmal die Höhle von Altamira zu besuchen. Dabei handelt es sich zwar um eine Replik der beeindruckenden Höhlenmalereien, aber damit werden die Originale geschützt, die unter den unzähligen Besuchern leiden würden.
Auf dem Weg nach Süden lag die für älteste Universität Spaniens bekannte Stadt Salamanca, die wir bisher noch nicht kannten, aber einen Besuch wert ist.
Córdoba war uns zwar bekannt, jedoch hat uns die beeindruckende Mezquita-Catedral de Córdoba erneut in diese Stadt geführt. Dieses einmalige Bauwerk ist auch einen dritten Besuch wert. Deutlich ist in der Kathedrale die Struktur der ehemaligen Moschee zu erkennen.
Auch Sevilla, unsere nächste Station hat eine fantastische Kathedrale. Die Warteschlangen davor haben uns allerdings von einem Besuch abgehalten und die Tickets für den Alcázar Palast waren schon am Mittag ausverkauft. Aufgrund der durch den Sturm der vergangenen Nacht umgefallenen Bäume waren auch die Gärten des Palastes gesperrt. Es gibt in der Stadt trotzdem viel zu entdecken und wir haben den Bummel nicht bereut.
Auf dem Weg nach Jerez de la Frontera noch einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit gemacht und die Ruinen der römischen Stadt Italica, die in Santiponce liegen besichtigt. Die wesentlichen Sehenswürdigkeiten sind das riesige Amphitheater und die wirklich gut erhaltenen Mosaikfußböden der Wohngebäude der gesellschaftlichen Elite.
Auf einer der letzten Etappen dieser Tour gab es im Kiterparadies bei Tarifa ein Wiedersehen mit lieben Freunden, mit denen wir einige Tage und die letzten Etappen über Gibraltar bis Torrox, unserem Winterquartier verbracht haben.
Für uns war der Abschluss ein Aufenthalt bei Marbella, das uns entgegen unserer Vorurteile mit einer malerischen Altstadt überrascht hat.
Um es mit Mark Twain zu sagen: Travel is fatal. To Prejudice.