Die Tagesetappe nach Andechs 7️⃣8️⃣ war kurz (53km) und führte erneut durch eine wunderbare, bayrische Landschaft. Wir hatten, angesichts des Sonntags schon die Befürchtung, dass es schwierig sein würde, einen Übernachungsplatz zu bekommen. Um so angenehmer die Überraschung, dass wir dieses Mal sogar auf einem der großzügigen Stellplätze einen freien Platz gefunden haben. Bisher standen wir meist auf dem großen Parkplatz am Rand.
Der Platz kostet inkl. V/E 18€, wovon 3€ in der Klosterschenke eingelöst werden können und Strom, den wir nicht benötigen würde 5€ kosten. Damit sich der Besuch des Heiligen Bergs lohnt, haben wir für zwei Tage eingecheckt.
Die Wettervorhersage für morgen ist schlechter, als für heute und deshalb haben wir erst einmal die Sonne genossen um dann den Berg zur Nahrungsaufnahme am späten Nachmittag zu erklimmen.
Die Geschichte von Andechs beginnt lange vor der Gründung des Benediktinerklosters 1455.
Die Bezeichnung „Heiliger Berg“ stammt vom Wittelsbacher Herzog Ernst (1373-1438). Er erklärt sich aus dem Reliquienschatz, der hier verwahrt wird und dessen Anfänge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen.
Die Braukunst der Benediktiner von Andechs wurzelt in einer jahrhundertealten klösterlichen Tradition.
Bierbrauen gehörte früher wie Brotbacken zum Haushaltsalltag. Dies trifft vor allem auf die ländlich geprägten Kulturräume Süddeutschlands zu. Man braute Bier zur Eigenversorgung oder gemeinsam in den „Kommunbrauhäusern“ des Ortes, die es zum Teil heute noch in Franken und der Oberpfalz gibt.
In ökonomischer Hinsicht ist auch ein Kloster ein großer, gemeinschaftlicher Haushalt. Somit lag es nahe, dass die Mönche in den Klöstern sehr früh schon auch Bier für den Eigenbedarf brauten. Es ist gut möglich, dass die sieben Benediktiner, die 1455 anlässlich der Klostergründung von Tegernsee nach Andechs übersiedelten, schon umfassende Kenntnisse des Brauwesens mitgebracht haben.
Größter Wirtschaftsbetrieb der Abtei ist die Klosterbrauerei Andechs. Sie ist heute in Deutschland die größte von nur noch wenigen authentischen Klosterbrauereien, die durch eine existierende Ordensgemeinschaft konzernunabhängig geführt werden. Gebraut und abgefüllt wird nur vor Ort in Andechs. Das Bräustüberl des Klosters ist dank seiner Küche und des Bieres (Andechser) aus der Klosterbrauerei ein Magnet für Touristen und Einheimische. Auch uns zieht es immer wieder hierher und wir können schon gar nicht mehr zählen, wie oft wir die Atmosphäre, Speisen und Bier genossen haben.
Für Wohnmobilisten ist mit dem Stellplatz bestens gesorgt.