Leichter Nieselregen hat unsere Nachtruhe nicht gestört, war aber auch unser Begleiter auf dem Weg nach Mazarron.
Das Wetter war dann aber ideal, um in Cartagena bei Decathlon vorbeizuschauen. Die Idee hatten an dem verregneten Sonntagnachmittag wohl viele Cartagener, denn die Fahrt zu den großen Einkaufszentren war ein einziger Stau. Aber wir hatten ja Zeit.
Mazarron war unser Tagesziel, da wir hier auf der Camper Area für morgen eine kleine Wellness-Behandlung für Herr Geheimrat vereinbart haben.
Den Termin und die Übernachtungsmöglichkeit auf dem ausgebuchten Platz hat unsere liebe Freundin Priska, die hier über Winter an der Rezeption arbeitet, organisiert.
Priska und Jürgen haben wir 2019 auf unserer ersten großen Tour durch das Baltikum und Skandinavien kennengelernt und sind seitdem immer in Kontakt.
Nicht nur Reisen, sondern auch bekanntermaßen Lesen bildet. So auch bei meiner aktuellen Lektüre.
Der Tote von Wiltshire, um dessen Mordaufklärung es in diesem Buch handelt gehört zu den „Pavees“. Zunächst ist mir der Begriff nicht aufgefallen, aber im Laufe der Zeit hat sich dieser Umstand zu einem wichtigen Aspekt der Ermittlung entwickelt. Da habe ich bemerkt, dass ich keine Ahnung hatte, um was es sich dabei handelt.
Ich habe dann ein wenig recherchiert und die Geschichte dieser soziokulturellen Gruppe irischen Ursprungs ist mindestens so interessant, wie mein aktueller Lesestoff.
Als Pavee, englisch auch Tinker, Gypsie, Itinerant oder Irish Traveller sowie irisch lucht siúil genannt, wird ein Mitglied der gleichnamigen und als fahrend beschriebenen soziokulturellen Gruppe irischen Ursprungs bezeichnet, die vor allem in Irland, Großbritannien und den USA lebt.
Mit Reisen bzw. Fahren ist eine historisch durch ökonomischen, rechtlichen und sozialen Ausschluss bedingte und kulturell verfestigte Form dauerhafter Binnenmigration gemeint, die familienweise ausgeübt wurde und zum Teil noch wird.
In Deutschland sind die irischen Landfahrer (Tinker) in großen Gruppen bei Zusammentreffen zu gemeinsamen Festen und Treffpunkten im Großraum Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss, wie u. a. auf Hochzeiten, verschiedenen traditionellen Festen, wie dem Saint Patrick’s Day oder dem mehrtägigen Puck Fair Germany Fest sowie bei traditionellen Gedenkmärschen aufgefallen.
In den Ortschaften Korschenbroich, Willich, Kaarst und Meerbusch können jedes Jahr Zehntausende von traditionellen Pavee zusammenkommen. Presseberichte über ihr aggressives Verhalten fördern ein negatives Bild, zumal die Finanzierung ihres teilweise aufwendigen Lebensstils unklar erscheint.
Wer mehr über die Pavees, Tinker, Gypsie, Itinerant oder Irish Traveller erfahren will, dem sei dieser Artikel (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pavee) ans Herz gelegt.