Wir sind ja jetzt schon Metroprofis in Mailand und Dank der entsprechenden App ist der Fahrplan und Ticketkauf (2,20€ für 90min) ein Kinderspiel.
Ausgestiegen sind wir wieder direkt am Dom und haben ihn dieses Mal außen umrundet.


Der Dom hat über 3.400 Statuen, die die Außenfassade, die Türme, die Giebel und die Dachbereiche zieren. Dazu kommen etwa 135 Wasserspeier (Gargoyles) und rund 700 Reliefs.





Die Statuen stellen Heilige, Märtyrer, Engel, biblische Figuren, historische Persönlichkeiten und allegorische Darstellungen dar. Viele sind religiös geprägt, aber es gibt auch weltliche Figuren, die die Geschichte und Kultur Mailands widerspiegeln.
Die meisten Statuen bestehen aus Candoglia-Marmor, einem hochwertigen, rosafarbenen Marmor aus einem Steinbruch in der Nähe des Lago Maggiore, der speziell für den Dom verwendet wurde.
Neben religiösen Motiven gibt es auch Statuen, die weltliche Persönlichkeiten darstellen, wie z. B. Napoleon Bonaparte, der 1805 eine Statue auf dem Dom platzieren ließ, um seine Krönung zum König von Italien zu feiern.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden einige Statuen hinzugefügt, die moderne Persönlichkeiten oder Ereignisse darstellen, wie z. B. Sportler oder Politiker, was für eine gotische Kathedrale ungewöhnlich ist.

Auf dem Weg zum 2.Ziel des Tages, dem Castello Sforzesco haben wir uns noch ein tolles Eis gegönnt. Die Eisdiele Venchi Cioccolato e Gelato haben wir gestern schon gesehen und eine lange Schlange weißt oft (aber nicht immer) auf etwas besonders Gutes hin. Wir wurden auf jeden Fall nicht enttäuscht, aber das Besondere hat seinen Preis: 14,00€ für eine große und eine normale Portion. Marion konnte natürlich der Sorte mit Olivenöl nicht widerstehen und ich habe mich mit der Normalportion (Cappuccino und Mango) begnügt.


Jetzt war aber Schluss mit Vergnügen, denn die Besichtigung des Castello Sforzesco und der zugehörigen Museen (!) stand auf dem Programm.


Die Ursprünge des Castello Sforzesco gehen auf das 14. Jahrhundert zurück, als Galeazzo II. Visconti eine erste Burg, das „Castello di Porta Giovia“, an dieser Stelle errichten ließ.
Ab 1450 ließ Francesco Sforza, Herzog von Mailand, die Burg auf den Überresten der zerstörten Visconti-Anlage neu aufbauen. Sie wurde sowohl als Verteidigungsanlage als auch als prächtige Residenz ausgebaut. Künstler wie Leonardo da Vinci (Fresken in der Sala delle Asse) und Bramante waren an der Gestaltung beteiligt.


Das Schloss wurde im Laufe der Jahrhunderte von Spaniern, Österreichern und Napoleon genutzt, was zu mehrfachen Umbauten führte. Im 16. und 17. Jahrhundert war es eine der größten militärischen Festungen Europas.


Heute beherbergt das Castello Sforzesco mehrere Museen, darunter:
• Museo d’Arte Antica: Skulpturen von der Antike bis zur Renaissance, inklusive Michelangelos unvollendeter Pietà Rondanini.

Die Pietà Rondanini (1552 bis 1564) ist eine Marmorstatue, welche Maria und den vom Kreuz genommenen Jesus in aufrechter Position zeigt. Es handelt sich um Michelangelos letztes Werk und auch seine letzte Pietà. Wie so viele Werke des Florentiners ist auch dieses unvollendet geblieben.
Ebenso wie die Statue der Kreuzabnahme Christi war die Pietà Rondanini für Michelangelos eigenes Grab vorgesehen. Es handelte sich somit, anders als etwa bei der römischen Pietà und den meisten anderen bekannteren Werken Michelangelos, nicht um eine Auftragsarbeit. Michelangelo hatte sich offenbar längere Zeit mit dem Gedanken getragen, eine Pietà für sein Grabmal anzufertigen.
Aus einem Brief Daniele da Volterras vom 12. Februar 1564 geht hervor, dass Michelangelo noch eine Woche vor seinem Tod an der Pietà Rondanini gearbeitet haben muss.
• Pinacoteca: Gemäldesammlung mit Werken von Künstlern wie Filippo Lippi und Andrea Mantegna.
• Ägyptisches Museum und Museum für Musikinstrumente.

















Das Castello Sforzesco ist nicht nur eine historische Festung, sondern auch ein kulturelles Zentrum, das die reiche Geschichte Mailands widerspiegelt. Es verbindet mittelalterliche Architektur mit Renaissance-Kunst und ist ein Muss für jeden Mailand-Besucher.
Noch einmal ging es durch die Prachtstrassen Richtung Dom und mit der Metro zurück zum Stellplatz.

Allerdings nicht, ohne ein paar kleine Einkäufe zu tätigen. Wer weiß, wann wir die Vorräte wieder auffüllen können?