In diesem Jahr standen zwei Reiseziele auf dem Programm, mit denen wir uns Zeit gelassen hatten.
Obwohl man es nicht zugeben will, lässt man sich doch durch Berichte und Medien beeinflussen und es entstehen Bilder, die Entscheidungen beeinflussen.
So ging es uns mit Südafrika und Südamerika.
Da wir die Erfahrung gemacht haben, dass es für uns gut ist, sich mit einem Land oder einer Region im Vorfeld intensiv zu beschäftigen und dann erst einmal mit einer “kleinen” Reise “hineinzuschnuppern” um zu erleben, ob uns Land und Leute zusagen, haben wir es mit diesem Fall auch so gehandhabt.
Südamerika: Ecuador, Peru und Galapagos (November 2013)
Nach Matchu Picchu und unserem Familienerlebnis hatten wir jetzt eine “Gipfelbesteigung” vor.
Das ist natürlich maßlos übertrieben, denn der Cotopaxi ist mit 5897 m der zweithöchste Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Obwohl aktiv, ist er der am häufigsten bestiegene Berg des Landes und einer der meistbesuchten Gipfel Südamerikas.
Wir haben von Quito aus zunächst auf einer typischen Hacienda übernachtet.
Die Luft war sehr dünn, das Lavageröll vermittelte auf den Serpentinen den Eindruck, dass man einen Schritt nach vorn machte und einen Schritt zurückrutscht. Wir haben es trotzdem auf 4.864m hoch bis zur Hütte, von der aus der Gletscher mit dem Aufstieg für die Bergsteiger beginnt.
Wir haben uns gefühlt, als hätten wir den Mount Everest bestiegen.

Wir waren dann froh, als wir am Folgetag in Baños wieder in 1.820m Höhe einigermaßen vernünftig atmen konnten und es deutlich wärmer war.
Die Stadt liegt am Fuße des sehr aktiven Vulkans Tungurahua (5016 m über dem Meeresspiegel) im oberen Pastaza-Tal am Abfall der andinen Ost-Kordillere Richtung oberes Amazonasbecken auf einer Höhe von 1820 m. Es herrscht ganzjährig ein angenehmes Klima mit Tageshöchsttemperaturen um 25 °C.
In Baños wird die warme Zuckermasse an Haken vor den Süsswarenläden zu süßen Zahnarztschrecken geknetet.
In der Zwischenzeit waren wir fit in der Benutzung der öffentlichen Busse in Ecuador. Das System ist gut ausgebaut und wenn man weiß, wie es funktioniert praktisch und preisgünstig (1 Dollar pro Stunde).
Für Unterhaltung während der Busfahrt war immer gesorgt. Zwischen zwei Haltestellen stiegen Verkäufer ein und hier wird z.B. ein Sonnenschutz angepriesen. Aber das war noch das Harmloseste.
Unser Fahrziel war der Amazonas, wo wir ein paar Tage Regenwald erleben wollten.

Ganz entspannend war es nicht immer. Marion zeigt auf die Hülle einer handgroßen Hülle einer gehäuteten Vogelspinne, die über unserer Terasse lag.
Bei unserem (geführtem) Dschungelausflug war ich bei 99% Luftfeuchtigkeit nach 10 Minuten nass.
Sie sind zwar kleiner als die Salzwasserkrokodile in Australien, aber Abstand ist immer gut.
Das Gebräu, das hier für uns zubereitet wird gehört nicht zu unseren Favoriten.
Der Amazonasausflug war eine interessante Erfahrung und mit dem Boot ging es auf dem braunen Fluss zur Anlegestelle und vom Busbahnhof wieder zurück nach Baños.
Wir haben immernoch keine Lust auf Meerschweinchen.
Da wir jetzt schon “Profi Buspassagiere” waren, sind wir die 160km nach Alausi ebenfalls mit dem unterhaltsamen Verkehrsmittel gefahren. Da gibt es unterwegs immer etwas zu sehen.
In Alausi wartete eine besondere Zugfahrt zur “Teufelsnase” auf uns.
Um diesen Felsen zu überwinden, wurden die Gleise in der steilen Wand der Teufelsnase fast übereinander gelegt und durch zwei Spitzkehren miteinander verbunden.
Die Strecke wurde zwischen 1899 und 1908 gebaut und galt damals als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Durch einen Erdrutsch rund 12 Kilometer südwestlich der Teufelsnase wurde der Zug bis unter die Teufelsnase betrieben und dort gewendet.
An der Wendestelle wird allerlei Folklore geboten.
Nachdem der Zug gewendet hatte, ging die Zickzack Fahrt zurück nach Alausi, wo wir am nächsten Tag zu einer weiteren Abenteuer Busfahrt gestartet sind.
In der Zwischenzeit hatten wir uns schon ein wenig daran gewöhnt, dass der Bus grundsätzlich, auch durch Ortschaften Vollgas gefahren wird. Die Gefahr für die Fußgänger wird dann durch ständiges Hupen minimiert. Auch die Überholvorgänge der “viel zu langsamen, überladenen LKW” an möglichst unübersichtlichen Stellen brachte uns nicht mehr aus der Ruhe. Aber, wenn es neben der Straße in 3 Kilometer tiefe Schluchten abfällt und der Fahrer an der höchsten Stelle der Passstraße kurz anhält um eine Kerze an der Marienstatue anzuzünden… dann wird man nachdenklich.
Wir waren auf jedenfall froh, heil in Cuenca angekommen zu sein.
Aus Cuenca kommen die berühmten Panama Hüte. Die Bezeichnung beruht auf mehreren Missverständnissen, die hier gut erklärt werden.
Nachdem wir uns mit Hüten eingedeckt hatten, führte uns die nächste Busfahrt von 2.500m abwärts auf Meereshöhe nach Guayaquil, wo der Abschluss unserer Reise mit einem weiteren Höhepunkt stattfinden sollte.