Herr Geheimrat in Alaska…

Wir haben jetzt am 21.08.2022 unseren ersten US-Bundesstaat verlassen und sind nach 18 Tagen und ca. 3.300 km Alaskatour wieder in Kanada, das wir zwischendurch nur immer kurz durchfahren haben.

Ich gebe zu, dass ich am Anfang der Idee soweit nach Norden zu fahren, etwas skeptisch gegenüber stand. Aber die relevante 50% Mehrheit des Reiserats hat sich durchgesetzt und im Nachhinein bin ich froh, dass wir dieses tolle Land bereist haben.

Hatten wir schon in Kanada das Glück wilde Schwarzbären, Bisons und Elche zu sehen, so konnten wir im Denali Nationalpark unseren ersten Grizzlybären in freier Wildbahn bewundern. Eine weitere Überraschung war dann am folgenden Morgen die Außentemperatur von 2° und leichter Schneefall. Naja, kann ja mal am 10. August passieren und war auch ein „Ausreißer“.

Allerdings wurden wir den Regen dann für mehrere Tage nicht mehr los. Es hat fast ununterbrochen geschüttet und der Spaßfaktor nahm leicht ab.

Spaß hatten wir allerdings auf der zweiten Bootstour dieser Reise auf der Kenai Halbinsel. Hier konnten wir erneut Buckelwale, possierliche Seeotter, Papageientaucher, Seeadler und Seelöwen beobachten.

Die Landschaft in Alaska ist gigantisch. Riesige Berge mit unzähligen Gletschern wechseln sich mit großen Flächen von teilweise skurrilen Moorlandschaften ab. Seen in allen Farben von Dunkelbraun bis leuchtendem Türkis versetzen den Betrachter in Erstaunen.

Ortschaften gibt es wenige, oft ist es nur eine Tankstelle und ein Motel. Überhaupt gibt es nur wenige Menschen. Manche, da sei mir erlaubt zu sagen sind etwas schräg und mit etwas Fantasie erinnern sie an Holzfäller, Fallensteller oder Goldsucher. Alle, denen wir begegnet sind, waren freundlich und gerne zu einem Gespräch bereit. Irgendwie habe ich den Eindruck gewonnen, dass jeder Bewohner von Alaska eine Verwandten in Deutschland hat.

Gejagt und geangelt wird überall und das Zubehör gibt es ebenfalls an jeder Ecke.

Feuermachen scheint in Alaska ein Volkssport zu sein. Ob das gegen die zahlreich vorhandenen Moskitos hilft, haben wir nicht ausprobiert. Wir haben ein Spray benutzt und das war auch notwendig.

Die Straßen sind im Großen und Ganzen besser als die in Kanada. Wir waren wieder einmal erstaunt, was unser „normales Reisemobil“ auszuhalten im Stande ist. Bis auf ein paar Schräubchen, die wegen der Vibrationen nachzuziehen waren und jeder Menge Staub und Schlamm bei den kilometerlangen Baustellendurchfahrten hat Herr Geheimrat keine sichtbaren Schäden davongetragen.

Wir haben immer ohne viel Aufwand einen Übernachtungsplatz gefunden. Die Frischwasser-, Diesel- und Gasversorgung , sowie die Entsorgung war problemlos.

Wir ziehen ein positives Fazit aus der Alaskatour und freuen uns jetzt auf den Südwesten Kanadas und dann die Weiterreise nach den südlichen Bundesstaaten der USA.