Tag 93: Bunte Cadillacs und Winnetous Heimat

Nicht weit von unserem Übernachtungsplatz bei Cracker Barrel in Amarillo gibt es eine ziemlich schräge “Kunstinstallation”.

1974 wurden von Mitgliedern der Künstlergruppe Ant Farm aus San Francisco, westlich von Amarillo zehn Cadillacs in einer Linie und im gleichen Winkel mit der vorderen Hälfte im Boden eines Maisfeldes eingegraben. Sie stammen aus den Baujahren 1948 bis 1963 und repräsentieren den Beginn und den Niedergang der Heckflossen-Modelle der 1950er Jahre. Der Winkel, in dem die Fahrzeuge eingegraben sind, soll mit dem Steigungswinkel der Pyramiden von Gizeh korrespondieren. Sie symbolisieren die Freiheit, die das Automobil mit sich brachte, und zugleich die Faszination und Anziehungskraft, die von den „roadside attractions“ (Attraktionen am Straßenrand) entlang der amerikanischen Fernstraßen ausgeht. Der Standort liegt unmittelbar an der historischen Route 66, die an dieser Stelle heute von der Interstate 40 ersetzt wird.

Gesponsert wurde die Cadillac Ranch von dem Helium-Millionär und Mäzen Stanley Marsh III., der der Künstlergruppe das Grundstück neben der Interstate 40 zur Verfügung stellte. Stanley Marsh meint, die Cadillac Ranch symbolisiere „die große Flucht, die Freiheit der Wahl, die Möglichkeit, einfach abzuhauen.“

Das passt irgendwie zu uns und wir waren erstaunt, wie dick in der Zwischenzeit die aufgesprühte Farbschicht ist und auch heute wurde wieder fleißig gesprayt.

Wir haben dann nicht nur den nächsten Bundesstaat (New Mexiko), sondern auch wieder eine neue Zeitzone erreicht.

Darüber machen wir uns in der Zwischenzeit schon gar keine Gedanken mehr.

Richtig Gedanken haben wir uns gemacht, als wir den Hinweis auf den Rio Pecos gesehen haben. Da hat irgendwas geklingelt!

Richtig: Winnetou lebte mit seinem Vater Intschu tschuna, dem Häuptling der Mescalero-Apachen, und seiner (jüngeren) Schwester Nscho-tschi in einem Pueblo am Rio Pecos.

Als begeisterte Karl May Fans, die alle Bücher verschlungen haben, war das für uns ein besonderer Moment. Den hat Herr Geheimrat mit einem ebenfalls besonderen Kilometerstand unterstrichen.

Auf dem Highway ist immer etwas los. Ob FedEx seine neuen Zugmaschinen in einer merkwürdigen Formation transportiert oder eine kilometerlanger Zug, der von mehreren Dieselloks gezogen wird vorbeifährt… da wird es nie langweilig.

Unser Tagesziel war erneut ein Stellplatz hinter einem Cracker Barrel dieses Mal in Albuquerque. Dort sind wir gegen 18:00 angekommen und haben den Shop auf Unterschiede zum Letzten gecheckt.

Morgen wollen wir Albuquerque erkunden. Da sind wir schon sehr gespannt.


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Stand 24.09.2022


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