Tag 228: keine Waltour

Heute Vormittag haben wir uns vom Paradies (Playa El Requeson) weiter Richtung Norden aufgemacht.

Etwas mulmig war uns schon, wir immer näher an Santa Rosalia kamen. Denn bei der Herfahrt hatten wir in dem Ort mit dem wohlklingenden Namen eine kilometerlange Baustelle. Die Strecke führte neben der Straße auf einer engen Sandpiste und die Erinnerung an die Fahrt war nicht besonders angenehm.

Unsere elsässischen Freunde Genevieve und Michel hatten uns aber erzählt, dass die Arbeiten erledigt seien und uns fiel ein Stein vom Herzen als wir freie Fahrt über eine neue Fahrbahndecke hatten.

In Santa Rosalia haben wir dann die Golfküste verlassen und sind zur Inselmitte abgebogen. Es ging wieder über “interessante” Bergstraßen bis sich am Horizont die Umrisse der Tres Vírgenes gezeigt haben.

Das ist eine Reihe von drei miteinander verbundenen Vulkanen: La Vírgen (Die Jungfrau) im Südwesten, El Azufre (Schwefel) im Zentrum und El Viejo (Die Alte) im Nordosten.

Im Gegensatz zu anderen Vulkanen in Baja California sind die Tres Vírgenes Stratovulkane, die aus abwechselnden Schichten von Asche und Lava bestehen. Das letzte Mal, dass einer der Vulkane aktiv war, war 1746, mit einem möglichen Ausbruch im Jahr 1857. Die Beweise für den Ausbruch von 1746 stammten von einem spanischen Priester, der sich zu dieser Zeit auf einer Schifffahrt im Golf von Kalifornien befand. In seinem Bericht wurde gesagt, dass es eine Aschewolke von dem überschwänglichen Ausbruch gab.

Noch vor 6500 Jahren erlebte La Vírgen einen plinischen Ausbruch – ein großes und explosives Ereignis, bei dem eine Säule aus Vulkangesteinsfragmenten und Gas entsteht, die in die Stratosphäre reicht. Der Ausbruch erzeugte eine Säule, die mindestens 18 Kilometer in die Luft reichte und Asche- und Gesteinsfragmente über 500 Quadratkilometer ablagerte.

Diese Reste dieser Ausbrüche lassen sich noch heute von der Straße aus gut sehen.

Unser Tagesziel war wieder einmal eine Missionsstadt. San Ignacio hatten wir im November letzten Jahres schon einmal besucht und wollten dieses Mal von dort aus unsere ersehnte Walbeobachtungstour starten.

Eine Agentur an dem schönen Hauptplatz des kleinen Städtchen bietet solche Touren an. Wenn man einen Blick auf die Karte wirft, wird man feststellen, dass es im Umkreis von San Ignacio mangels Meer bestimmt keine Grauwale gibt.

Hierzu muss man nämlich eine ganz schöne Strecke in die Laguna San Ignacio, die am Pazifik liegt fahren. Diese ist nur teilweise befestigt und das wollten wir Herrn Geheimrat und uns nicht zumuten.

Die Auskunft in der Agentur war dann einigermaßen ernüchternd: mit hoher Wahrscheinlichkeit findet morgen wegen des Windes keine Tour statt. Die Entscheidung würde morgen um 8:00 fallen. Alleine der Transfer an die Ablegestelle würde für uns zwei circa 105$ kosten.

Wir haben uns dann auf unserem Übernachtungsplatz beraten und werden die Tour von unserer nächsten Möglichkeit in Guerrero Negro aus starten, wo wir übermorgen ankommen wollen.

Für diesen Veranstalter haben wir mehrere Empfehlungen und die Tour startet direkt vom Stellplatz aus.


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