Sommertour 2024 Tag 3: Karlovy Vary (Karlsbad)

Die erste Tagesaufgabe war der Erwerb der für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in Tschechien erforderliche Mautbox. Die Verkaufsstellen findet man auf der Webseite der entsprechenden Mautgesellschaft mytocz.

Wir haben eine nahegelegene Tankstelle aufgesucht und obwohl die Verkäuferin keine mir geläufigen Sprache kannte und mein Tschechisch gegen Null geht, war der Erwerb der Mautbox kein Problem.

Man muss eine Kaution hinterlegen, die man bei der Abgabe wieder zurückbekommt. Ich habe 1.000 Kronen Guthaben geladen und die Box meldet sich, wenn sich das Guthaben dem Ende zuneigt. Die Einrichtung (3 Achsen etc.) hat die freundliche Tschechin übernommen, ich musste das Ding nur noch an der Scheibe anbringen und mit der Zigarettenanzünderdose verbinden.

Dann konnten wir uns endlich auf den Weg zur Burg Loket (tschechisch Hrad Loket, deutsch Burg Elbogen) aufmachen.

Wir haben einen guten Parkplatz gefunden, aber trotzdem war der „Aufstieg“ zur Burg bei den sommerlichen Temperaturen eine schweißtreibende Sache.

Der Weg hat sich allerdings gelohnt, denn für die 6€ (Rentnertarif 🤣) pro Person wurde uns eine imposante, kurzweilige, teilweise gruselige und lehrreiche Besichtigung geboten.

Den gruseligen Teil, der durch die Folterkammern geführt hat, habe ich in einem Filmchen zusammengefasst.

Mit dem Strakakal gab es aber auch pädagogische Momente auf der Burg.

Wunscherfüllung war mit dem Gottstein auch im Guten und Bösen möglich.

Sogar ein Meteorit war zu besichtigen.

Nach so vielen Eindrücken war es Zeit die Flüssigkeitsstände aufzufüllen.

Gestärkt konnten wir die nächste Etappe angehen. Ziel war die für uns neue Bäderstadt Karlsberg. Ich verwende hier wieder den einfacheren, deutschen Namen, denn ich weiß noch nicht einmal genau, wie man den tschechischen Namen Karlovy Vary richtig ausspricht.

Bevor wir die Stadt besichtigen konnten, die uns nicht gerade wohlmobilfreundlich erschien, haben wir unseren geplanten Übernachtungsplatz aufgesucht.

Enttäuschung! Alles wegen des morgigen Pferderennen belegt. Es hat meinen ganzen Charme (ja, das gibt’s!) gebraucht, um die junge Dame an der Rezeption von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass wir hier trotzdem übernachten müssen. Der Deal wurde dadurch erleichtert, dass wir keinen Strom benötigen. Die für uns bittere Pille, die wir dafür schlucken mussten, war die nächtliche Abreisezeit: 10:00!

Aber zunächst einmal haben wir uns erstmalig mit Bolt in die Stadt fahren lassen. Bisher haben wir nur Uber benutzt, aber mit dem auch in Tschechien verfügbaren Bolt Service sind wir genauso zufrieden.

Dank seiner zahlreichen Thermalquellen ist Karlsbad seit dem 19. Jahrhundert ein beliebtes Reiseziel. Das am Fluss gelegene Kurzentrum umfasst mehrere Kolonnaden mit Säulengängen. In der modernen Sprudelkolonnade befindet sich der Geysir Pramen Vrídlo, dessen Fontäne bis zu 12 m hoch schießt.

Ich habe das 72° heisse Heilwasser nicht probiert
Der Karlsbader Kräuterlikör blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits 1807 kam er auf den Markt und ist seitdem außerordentlich beliebt. Der Alkoholgehalt des Becherovka beträgt etwa 38 %, unverzichtbarer Bestandteil des hervorragenden Geschmacks ist das Karlsbader Wasser, hochwertiger Alkohol, Rohzucker und ein streng gehütetes Geheimnis, das in der Becherovka-Fabrik nur zwei Menschen kennen.

Wir haben uns angesichts der Temperatur wieder in ein Bähnle geschwungen und so jede Menge Eindrücke dieser tollen Stadt gesammelt.

Besonders beeindruckend war für uns die Russisch-Orthodoxe Kirche St. Peter und Paul, die wir allerdings nur von außen gesehen haben.

Vollgefüllt mit Eindrücken haben wir uns zurück zu Herrn Geheimrat fahren lassen.