Frühjahrstour 2025 Sizilien+: Tag 14 – Schon wieder unter der Erde

Heute war ein Ausflug nach Neapel geplant. Wieder ein Nahverkehr Abenteuer, das wir mit Bravour bewältigt haben.

Der Bummel durch diese quirlige Stadt zeigt echtes Italien.

Eher zufällig sind wir auf der Suche nach dem Eingang zur Unterwelt Neapels im Dom gelandet.

Der Duomo di Napoli ist die Kathedrale von Neapel und wird im Volksmund auch ‘Cattedrale di San Gennaro’ genannt. Der Dom ist die größte Kirche in der Stadt Neapel. Dort wurde das Wunder der Verflüssigung des eingetrockneten Blutes am 17. August 1389 erstmals urkundlich erwähnt. Die Blutwunderzeremonie findet dreimal jährlich statt. An bestimmten Feiertagen werden die Ampullen mit dem angeblichen Blut des Heiligen Januarius in die Kapelle gebracht und am Altar aufbewahrt.

Unser Interesse galt eher profaneren Dingen, wir wollten einen Ausflug in die geheimnisvolle Unterwelt von Neapel unternehmen.


Tief unter den lebhaften Gassen von Neapel erstreckt sich „eine Stadt unter der Stadt“. Ein etwa achtzig Kilometer langes Labyrinth aus eindrucksvollen Höhlen, Zisternen und Brunnen zieht sich durch den gesamten Untergrund. Die Tuffsteinhöhlen liegen vierzig Meter unter der Erde und werden seit dem vierten Jahrhundert v. Chr. für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt: Sie dienten als geheime Zufluchtsort, Kulträume, Katakomben und Abfallhalden. Während des Zweiten Weltkriegs boten sie der Bevölkerung Schutz vor Bombenangriffen und retteten vielen Menschen das Leben. 

Schon vor 5000 Jahren gruben die ersten Einwohner am Golf von Neapel den gelben Vulkan-Tuffstein aus dem neapolitanischen Untergrund aus. Später benutzten ihn auch die Griechen zum Bau der Festungen, Tempel und Häuser ihrer Kolonien. Das Baumaterial wurde direkt unter dem jeweiligen geplanten Haus ausgegraben. Tuffstein ist ein ideales Baumaterial, denn er ist leicht zu bearbeiten, speichert Wärme und wirkt isolierend gegen Kälte. Später gaben die Römer der Entwicklung des unterirdischen Neapels einen wichtigen Impuls, weil sie die Höhlen mit Tunneln und Kanälen verbanden. Sieleiteten ddurch Aquädukte die Wasserquellen der Umgebung in unterirdische Kammern um. So konnte man von jedem Haus Wasser aus der unterirdischen Zisterne holen. Das Zisternensystem wurde bis ins 19. Jh. ausgebaut.

Nach unserem anstrengenden Ausflug in die Unterwelt hatten wir dringend ein Stärkung nötig. Dazu wollten wir eigentlich in die berühmteste Pizzaria Neapel:

Die Margherita-Pizza wurde dort zwar nicht erfunden, aber nach Meinung der Experten wird in der L‘Antica Pizzaria da Michele heute die beste Pizza Neapels serviert.

Aber woher kommt diese Delikatesse?

Ein bedeutender Moment in der Geschichte der Pizza ereignete sich im Jahr 1889, als der Pizzabäcker Raffaele Esposito eine Pizza für König Umberto I. und Königin Margherita von Italien kreierte. Diese Pizza, mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum belegt, repräsentierte die Farben der italienischen Flagge. Diese Kreation wurde als die erste Margherita-Pizza bekannt und erhielt königliche Anerkennung.

Und? Fanden wir die beste Pizza bei Michele so gut, wie angekündigt?

Das können wir nicht beurteilen, da uns die Warteschlange einfach zu lang war. Wir hatten zwar einen freien Tisch ergattert, wurden dann aber darauf hingewiesen, dass wir dafür auch ein Ticket benötigen würden. Für dieses Ticket müssten wir uns allerdings anstellen 🤣.

Wir haben dann ganz in der Nähe, nach Meinung von Marion eine der bisher besten Pizzen gegessen und waren super zufrieden.

Da Marion von ihren bisherigen italienischen Eisversuchen nicht so begeistert war, hat sie sich dieses Mal eine Empfehlung bei Tripadvisor geholt.

Mit dem Eis von Valenti war sie dieses Mal zufrieden und für mich gab es endlich einen Espresso.

Jetzt war es schon wieder langsam Zeit in Richtung Bahnhof zu bummeln, denn 12.500 Schritte, die wir teilweise unter Erde in extrem schmalen Gängen geleistet haben.

Für morgen haben wir einen Ausflug auf den Vesuv geplant und hoffen natürlich auf gutes Wetter.