Reisepause 2025: Tag 28: gut, dass wir nicht zuhause sind

Jetzt löst das Sommerwetter schon Katastrophenalarm aus. Gut, dass wir nicht zuhause sind, denn für Wolfegg gibt es (noch) keinen Alarm.

Rocky scheint das wenig zu kümmern, denn entspannt hat der Rottweiler des Firmenchefs die Lage sondiert. Die Einstiegstreppe wurde einer intensiven Geruchsprobe unterzogen. Ich habe ihn heute Morgen, ab 5:30 die nach und nach eintreffenden Mitarbeiter mit einem Bellen begrüßen hören. Hier fängt die Arbeit wohl um 6:00 an und die meisten machen dann um 15:00 Feierabend.

Wir wollten heute, nach ein paar faulen Tagen etwas später als 15:00 Feierabend machen und haben uns deshalb trotz der sommerlichen Temperaturen entschlossen, eine der Sehenswürdigkeiten von Wolfegg zu besichtigen. Das Bauernhaus Museum ist ein Freilichtmuseum, das über 20 historische Bauernhäuser aus Oberschwaben und Württemberg Allgäu auf 12 Hektar zeigt. Gegründet 1978, bewahrt es ländliche Kultur mit authentischen Gebäuden, Werkzeugen und Traditionen.

Wir haben schon einige Freilicht Museen besucht und fanden die Besichtigungen immer lehrreich und unterhaltsam.

Das Bauernhaus Museum in Wolfegg sticht aber durch seine Gestaltung ganz besonders positiv heraus.

So haben wir zum Beispiel authentische Interviews von italienischen und türkischen Gastarbeitern, die in Wolfegg und Umgebung in den Museumshäusern untergebracht waren, gesehen.

Die „gute alte Zeit“ wurde sehr realistisch unter verschiedenen Blickwinkeln dargestellt, ob es die 40%ige Kindersterblichkeit, der Arbeitsalltag der Bauern, die Situation eines Jungbauern, der den Hof der noch lebenden Eltern überschrieben bekam, das Plumsklo oder die Kälte in den unbeheizten Schlafzimmern war… wir haben erneut einen guten Einblick bekommen und sind dankbar für manche Errungenschaften unserer heutigen Zeit.

Aber auch die Darstellung alter Berufe, wie der des Küfers, des Korbmachers oder des Schmieds waren interessant.

So voller Eindrücke und nach zwei Flaschen Schwarzer Johannisbeeren Schorle haben wir uns mit schweren Füßen auf den Heimweg gemacht. 12.500 kurze/11.350 lange Schritte sind die Tagesbilanz.

Aber Chef Willi war auch nicht untätig und hat in der Zwischenzeit unsere beiden Vordersitze ausgebaut. Herr Geheimrat hat jetzt eine ganz neue Form der Diebstahlsicherung.