Tag 170 – Gigantische Landschaft vs. Savoir-vivre

In Frankreich hat der Honorarkonsul am Morgen eine Spezialaufgabe: er kümmert sich um das Baguette und die Croissants.

Dabei orientiert er sich normalerweise am Kirchturm des Ortes, denn in vielen Fällen befindet sich dort in der Nähe die örtliche Bäckerei.

In Weißenburg ist das nicht erforderlich, denn die Bäckerei „Au Petit Kougelhopf“ kennen wir schon lange von unseren früheren Besuchen.

Um so größer war die Enttäuschung, dass der Laden am Montag geschlossen hat.

Gut, dass es ganz in der Nähe eine weitere Boulangerie gibt, die auch das für den Nachmittagskaffee erforderliche Zitronentörtchen und das Eclair verkauft.

Zum Frühstück braucht es auch noch ein gutes Stück Käse, den es direkt gegenüber der Bäckerei gab. Nicht billig, aber einzigartig im Geschmack.

So gestärkt haben wir uns trotz des leichten Nieselregens auf eine Rollertour aufgemacht.

In Climbach, einem kleinen Ort westlich von Weißenburg, der deutlich höher liegt haben wir zunächst die Ruinen einer kleinen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert besucht. Dieser soll an der Stelle einer heidnischen Stätte gebaut worden sein.

In der Nähe ist eine Quelle, deren Wasser heilende Kräfte zugesprochen werden. Wir haben eine Frau beobachten können, die ihren abgefüllten Wasserkanister auf den Altar gestellt und ein Gebet gesprochen hat, bevor sie den Kanister in ihr Auto geladen uns sich mit einem freundlichen „Auf Wiedersehen„ verabschiedet hat.

Wir sind dann eine schöne Strecke durch den Wald des Naturparks Nordvogesen bis zum Gimbelhof gefahren. Der hatte leider geschlossen, aber von dort hat man einen guten Blick auf die Ruine Fleckenstein den man mit einem Foto schlecht einfangen kann und deren Besuch wir heute ausgelassen haben.

Angesichts der Regenwolken haben wir uns lieber über Lembach, am berühmten Lokal „Cheval Blanc“ vorbei auf den Heimweg gemacht.

Das Wetter hat aber dann doch gehalten und wir hatten Gelegenheit bei einem Abendspaziergang neue, versteckte Stellen in Weißenburg zu entdecken.

Entdeckt haben wir endlich wieder einen Zopf mit geräuchertem Knoblauch, nach dem wir schon länger gesucht haben.

Noch ein kleines Gläschen Riesling als „Sundowner“ und dann zurück zum Stellplatz.