Tag 113: Erdbeben, Storch und Wüste

Soviele unterschiedliche Landschaften an einem Tag hatten wir selten erleben dürfen.

Aber fangen wir vorne an. Kurz vor dem Einschlafen gestern, wurde Herr Geheimrat überraschend kurz kräftig durchgerüttelt.

Ein einzelner Windstoß? Ein Spätankömmling ist gegen uns gefahren? Hat jemand kräftig gam Fahrzeug gerüttelt? Die sofortige Kontrolle hat kein Ergebnis geliefert und das Ganze blieb bis zum Morgen ein Rätsel.

Beim Brotholen hat dann der Honorarkonsul erfahren, dass ein kurzes Erdbeben unter anderem Marokko erschüttert hat und dass dies der Grund für das abendlichen Schütteln war.

Die “Klapperer” konnten wir beim Frühstück ebenfalls entdecken. Die Störche hatten sich einen ganz schön hohen Sitzplatz ausgesucht.

Dann ging es aber wirklich auf die Piste!

Mit den Obst- und Gemüseplantagen war es zunächst einmal zu Ende. Auf steiniger Ebene ging es zügig Richtung Berge. Zügig? Naja, drei Schwertransporter, die ewig lange Flügel von Windkrafträdern transportiert haben, sorgten für eine Unterbrechung der Fahrt.

Danach quälten wir uns über enge Bergstraßen auf und ab. Ausblicke auf Berge und in tiefe Schluchten, Schaf- und Ziegenherden und spannende Überholmanöver liessen keine Langeweile aufkommen.

Allmählich sind wir den Atlas wieder hinuntergestiegen, die ersten Dattelpalmen tauchten auf und die Landschaft veränderte ihr Gesicht.

Der Fluss Ziz hat ein gewaltiges Tal in die Gebirgslandschaft geschnitten und die Nationalstrasse ist dem Flusslauf gefolgt.

Atemberaubende Aussichten, im Sonnenlicht fantastisch gefärbte Felsen, Bergdörfer aus Lehm, vereinzelte Beduinenzelte und eine echtes Sommerwetter haben die Fahrt heute zu einem einmaligen Erlebnis gemacht.

Je näher wir unserem Tagesziel Erfourd kamen, desto mehr bekamen wir einen Vorgeschmack auf die Wüste. Die ersten Dromedare und Dünen waren auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz zu entdecken.