Tag 36: Cyrano und Roxane

Heute sind wir an der Dordogne gelandet, an der wir eine Zeitlang entlang fahren möchten.

Unser zweiter France Passion Platz (Danke nochmal an Kitty und Fred für diesen Tipp) ist nur 7 Kilometer von Bergerac entfernt auf einer Anhöhe und nach dem Château Monbazillac benannt.

Die Spezialität von Christine Borgers, die den Stellplatz anbietet sind hausgemachte Conserve de canard und foie gras.

Wir haben dann auch bei der Anmeldung die eine oder andere Kleinigkeiten erworben.

Das ist zwar keine Bedingung bei dem Konzept von France Passion, wird aber gerne gesehen und wir kaufen eh nur, was wir wollen.

Es war heute noch genug Zeit für einen Rollerausflug in die Heimat von Cyrano mit der großen Nase und seiner großen Liebe Roxanne (weitere Infos s.u.).

Bergerac hat uns umgehauen und gehört ab sofort zu einer unserer Lieblingsstädte. Man fühlt sich an manchen Stellen direkt ins Mittelalter versetzt.

Auch die gemütliche Bootsfahrt mit einer mittelalterlichen Gabarre war ein tolles Erlebnis.

Dabei waren einige Vögel zu beobachten, aber auch die Fahrt auf der breiten, gemächlichen Dordogne war Spaß genug.

Wir werden auf jeden Fall noch einen weiteren Tag in Monbazillac bleiben, bevor wir weiterreisen.


Der Titelheld des romantisch-komödiantisches Versdrama, das Edmond Rostand 1897 schrieb ist Cyrano de Bergerac, ein französischer Dichter des 17. Jahrhunderts, leidet unter seiner riesigen Nase. So mancher Spötter stirbt im Duell. Dennoch wird de Bergerac als empfindsam beschrieben; er ist in seine gutaussehende Cousine Roxane verliebt. Da er ihre Absage fürchtet, verbirgt er seine wahren Gefühle. Als Roxane ihm ihre Zuneigung zu Christian von Neuvillette gesteht, ist de Bergerac bereit, diesen zu unterstützen, indem er an seiner Stelle Gedichte schreibt. Der hübsche, aber als „arger Dummkopf“ geltende Christian von Neuvillette dient im gleichen Regiment wie de Bergerac bei den Gascogner Kadetten.

Um die romantischen Ansprüche der Angebeteten zu befriedigen, leiht de Bergerac dem Nebenbuhler sein poetisches Talent, so dass von Neuvillette den Erfolg allein genießt. Schließlich überzeugt de Bergerac die beiden davon, vor den Traualtar zu treten, und entzieht Roxane damit dem Grafen Guiche,[2] der sie zu seiner Geliebten machen will. Guiche ist zornig, und er rächt sich, indem er die Gascogner Kadetten samt de Bergerac und von Neuvillette in den Krieg an die vorderste Front schickt.

Obgleich durch die spanischen Belagerer ausgehungert und eingekesselt, schmuggelt de Bergerac im Namen von Neuvillette täglich zwei Briefe an Roxane durch die feindlichen Linien. Dieser Briefe wegen eilt Roxane mitten ins Heereslager zu ihrem Mann, dem sie nun gesteht, ihn nicht mehr wegen seiner „äußeren Hülle“ zu lieben, sondern wegen der Schönheit seiner Seele. Christian von Neuvillette ist entsetzt, da er weiß, dass er Roxane gegenüber nicht ehrlich war. Doch kurz bevor de Bergerac der gemeinsamen Geliebten den wahren Urheber der Briefe sagen kann, trifft die Todesmeldung ein: von Neuvillette ist gefallen und de Bergerac schweigt, um der trauernden Roxane das Andenken an den Liebeshelden zu erhalten. Erst 14 Jahre später entdeckt Roxane, die sich in ein Kloster zurückgezogen hat, die Wahrheit. Allerdings wird de Bergerac kurz vor dem obligatorischen Samstagsbesuch bei seiner Cousine durch einen Anschlag schwer verwundet, so dass er in ihren Armen, geschwächt durch Blutverlust und fiebrige Wahnvorstellungen, stirbt.