Tag 71: Römer und Kreuzritter

In den letzten Wochen haben wir uns ja intensiv mit der Hunderttausende Jahre alten Menschheitsgeschichte beschäftigt.

Heute sind wir nur wenige Kilometer von unserem Übernachtungsplatz und auch “nur” circa 2.000 Jahre in die Vergangenheit gereist.

Conimbriga war eine antike römische Stadt im heutigen Portugal und wurde 139 v. Chr. von römischen Truppen erobert.

In der Zeit des Augustus wurde die Stadt um öffentliche Thermen, ein Forum und eine Stadtmauer erweitert. Die Stadt ist in zwei Bereiche geteilt: ein Villenviertel mit reichen Mosaiken und einem zentralen Platz im Norden sowie einem Häuserbereich der Mittelklasse, vorwiegend von Handwerkern bewohnt.

Im Jahr 468 eroberten Sueben (eine Stammesgruppe germanischer Völker) die Stadt, die im 7./8. Jahrhundert von den Einwohnern verlassen wurde.

Die riesige Anlage ist ganz toll dokumentiert. Es gibt beeindruckende Mosaike und sinnvoll ergänzte Teile der Ausgrabungsergebnisse machen es einfach, sich die römische Stadt und das dortige Leben vorzustellen.

Die Badekultur der Römer lange vor der Zeit, in der unsere Vorfahren noch nicht über Bäder und warmes Wasser verfügt haben, beeindruckt und immer wieder.

Der Schwerpunkt unseres Tagesziel, der Stadt Tomar ist noch ein wenig jünger: die Tempelritter haben hier im 12. Jahrhundert begonnen eine Klosterburg zu bauen.

Mit der Auflösung des Templerordens gründete König D.Dinis 1312 den portugiesischen Christusorden, als Nachfolger der Templer. Unter dem Christusritter Prinz Heinrich, dem späteren Heinrich der Seefahrer, erlebte Tomar im 15. Jahrhundert einen Aufschwung, zu dem auch eine wachsende jüdische Gemeinde beitrug, deren Mitglieder nach ihrer Ausweisung aus Kastilien 1492 nach Portugal gekommen waren.

Der Aufstieg war für uns schon beschwerlich (haha), aber die Besichtigung des Convento de Christo hat uns entschädigt.

Auch das lebendige Städtchen hat uns gut gefallen.