Tag 84: Alles über den Büffel Wilhelm KI

Ich habe den Namen von Buffalo Bill mal ins Deutsche übersetzt und da gibt es eine kleine Familienbeziehung: mein Vater hieß mir 2.Vornamen Wilhelm.

Das interessiert wahrscheinlich niemanden und deshalb zurück zu unserem heutigen Museumsbesuch.

Im “Buffalo Bill Center of the West”, dem Museum über den amerikanischen West haben wir heute viel gelernt. Wie häufig in amerikanischen Museen war alles toll präsentiert und wir haben mehrere Stunden ohne eine Sekunde Langeweile verbracht.

In der ersten Abteilung ging es ausschließlich um den Namensgeber des Museums und der Stadt.

William Frederick Cody, genannt Buffalo Bill war ein berühmter Bisonjäger und einer der Begründer des modernen Showbusiness.

Als junger Mann nahm er am Goldrausch in Colorado teil.Später arbeitete er beim Pony-Express und anschließend als Scout für die Union sowohl im Amerikanischen Bürgerkrieg als auch in Kriegen gegen die Indianerstämme der Kiowa und Comanche in Kansas. Zwischen 1867 und 1868 versorgte er die Arbeiter der Kansas Pacific Railway mit Fleisch. Hierbei tat er sich als sehr erfolgreicher Bisonjäger hervor und erhielt seinen Übernamen „Buffalo Bill“.

Von 1868 bis 1872 beschäftigte ihn die US-Armee als Kundschafter (Scout).

1876, nach der Schlacht am Little Bighorn, stellte er sich der US-Armee erneut als Kundschafter für einen Rachefeldzug gegen die Indianer zur Verfügung. Im Gefecht am Warbonnet Creek tötete er den Unterhäuptling Yellow Hand (eigentlich Yellow Hair) und skalpierte ihn mit dem Ausruf: „Der erste Skalp für Custer!“ Yellow Hand blieb neben seinem Pferd das einzige Opfer des Gefechts, welches von den Zeitungen im Osten als große Schlacht aufgebauscht wurde.

Cody, der sich 1872 bereits Künstlergruppen angeschlossen hatte gründete 1883 seine eigene Buffalo Bill’s Wild West Show, die ein riesiges Aufgebot an Menschen und Tieren darstellte und es gelang ihm, berühmte indianische Häuptlinge wie Sitting Bull als Mitwirkende zu engagieren.

Cody exportierte seine Show auch nach Europa. Die Buffalo Bill’s Wild West Show wurde erstmals am 19. April 1890 in München aufgeführt.

Es interessiert wahrscheinlich niemanden, dass die Show auch in meiner Geburtsstadt Karlsruhe gastierte und der Indianerbrunnen in der Südstadt möglicherweise auf die Indianerbegeisterung dort zurückgeht.

Nach der Jahrhundertwende flaute das Publikumsinteresse an seiner Show ab – das neue Medium war das aufkommende Kino. Auch Cody gründete eine Filmgesellschaft – die aber wenig erfolgreich war. Investitionen in nicht vorhandene Silberminen sowie seine Freigebigkeit ruinierten ihn schließlich.


In der zweiten Abteilung ging es um die Wildtiere in der Yellowstone Umgebung. Tolle Tierpräparate, Hintergrundinformationen, kleine Filme und Stimmen von z.B. Wölfen haben einen guten Einblick in die Tierwelt gegeben, die wir teilweise in der freien Wildbahn erleben durften.


Die nächste große Abteilung widmete sich den Indianern. Interessante Ausstellungsstücke und teilweise historische Filmaufnahmen schilderten anschaulich Leben und Kultur der “First Nation”.


Die letzte Abteilung war sehr, sehr amerikanisch. Noch nie habe ich eine solch riesige Menge von Waffen gesehen. Die Ausstellung wurde zu großen Teilen von den bekannten Waffenherstellern gesponsert. Wir sind da etwas zügiger, als die anderen deutlich als Waffenexperten erkennbaren Besucher durchgegangen. Witzig fand ich die Original Halfter und Revolver der Westernserien Bonanza und High Chapperal. An der Länge der Gurte war leicht zu erkennen, welcher Little Joe und welcher Hoss gehört hat.


Die Stunden sind wie im Flug vergangen und wir konnten so gut den in der Zwischenzeit heruntergegangenen Regenguss überbrücken.

Wir haben dann kurz entschlossen den geplanten Stadtbummel durch eine Waschaktion ersetzt.

In der Laundry trifft man immer wieder interessante Menschen. Ein nettes Gespräch mit einem Ehepaar mit Sohn und Hund aus Waiblingen hat uns wieder einmal heimatnahe Klänge beschert. Die vier sind mit ihrem Kastenwagen ebenfalls in Halifax gestartet und unterwegs nach Südamerika.

Nachdem unsere Wäsche sauber und trocken war, haben wir nur noch einen kurzen Stopp an der “Western Straße” eingelegt, denn wir wollten wenigstens das nach der jüngsten Tochter von Buffalo Bill benannten Hotel Irma noch sehen. Aber es war schon nach 19:00 und der Magen hat geknurrt, deshalb fiel der Spaziergang kurz aus.


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