Las Vegas ist nicht unbedingt die schönste Stadt der USA, aber sicherlich eine der verrücktesten und wir haben eine ganz spezielle Beziehung dazu.
Für uns ist die Fremont Street das “richtige” Las Vegas mit den alten Spielcasinos, wobei die spektakulären Hotels am Strip natürlich auch beeindruckend sind.
Waren die Temperaturen in Las Vegas schon ordentlich, sind sie in den folgenden Etappen in der Mojave-Wüste auf 42° gestiegen. In der trockenen, heißen Wüste werden auf einer Art „Flugzeug-Friedhof“ eine ganze Menge nicht benötigte Maschinen von vielen Fluglinien zwischengelagert oder verschrottet.
Dann stand mit dem Yosemite ein weiterer Nationalpark auf dem Programm.
Das Gebiet des heutigen Parks war das erste, das von der Bundesregierung der Vereinigten Staaten offiziell als Park eingeplant war. Er ist der drittälteste Nationalpark der USA und weltweit. Im Jahr 1984 wurde er zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, da seine beeindruckenden Felsen aus Granit, seine Wasserfälle und klaren Bäche, die Haine von Riesenmammutbäumen und seine Artenvielfalt weltweit bekannt sind.
Aber zuvor ging es nach Berkeley, wo liebe Freunde von uns wohnen, die wir immer wieder gerne treffen. Der Großvater von Marion hat den Vorfahren von Jeff dringend zur Flucht aus Nazi-Deutschland geraten. Dass sie diesem Rat gefolgt sind, hat ihnen vielleicht das Leben gerettet. Nach der Mutter von Jeff wurde Marion benannt und wir halten jetzt in der 2. und 3. Generation die Verbindung aufrecht. Wann immer es sich einrichten lässt, besuchen wir uns gegenseitig.
Es war ein schönes Wiedersehen und die Beiden haben sogar vor ihrem Haus die Straße gesperrt, damit wir dort mit Herrn Geheimrat stehen und übernachten konnten.
Es ist nämlich, wie wir festgestellt haben gar nicht so einfach in Kalifornien einen legalen und bezahlbaren Übernachtungsplatz zu bekommen. „No Overnight Parking“ ist ein weit verbreitetes Schild, was angesichts der zahllosen „Homeless People“ auch kein Wunder ist.
Am nächsten Tag ging es dann mit Herrn Geheimrat in das nahegelegene Napa Valley, dem berühmten Weinbaugebiet Kaliforniens. Die schönen kleinen Orte dort haben viel Charme und die Weine astronomische Preise.
Die Rückfahrt nach Berkeley zu Laurel und Jeff haben wir so gewählt, dass wir über Sausalito und die Golden Gate Bridge fahren.
Sausalito deshalb, weil es dort in einem winzigen Laden fantastische Burger gibt. Immer, wenn sich die Gelegenheit ergibt müssen wir uns dort einen holen und auf der Straße essen, denn Sitzplätze gibt es dort nur ganz wenige und der Andrang ist riesig.
Nach einer weiteren Übernachtung vor dem Haus unserer Freunde haben dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln einen Ausflug nach San Francisco gemacht und dort ein paar (für uns) obligatorische Aktivitäten unternommen. Dazu gehört für Marion eine frische Krabbe an Fisherman’s Wharf und eine ausgiebige Fahrt mit dem Cable Car.
Am nächsten Tag hieß es schmerzlich Abschied bis zum nächsten Treffen von unseren Asylgebern nehmen und wir haben uns in kleinen Etappen am Pazifik entlang Richtung Süden bewegt.
Da gab es immer etwas zu sehen und zu erleben: Surfer, Pelikane, Seeelefanten usw. Ein tolles Aquarium in Monterey und die Wohnorte der „Schönen und Reichen, wie Santa Barbara und Malibu.
Das Wetter in Kalifornien hat gehalten, was wir uns davon versprochen haben. Tagsüber sonnig und in der Nacht angenehme Temperaturen, bei denen sich gut schlafen ließ.
Ab Los Angeles haben wir dann die Pazifikküste Richtung Osten verlassen, weil wir noch den Joshua Tree Nationalpark besuchen wollten.
Auf dem Weg dorthin wurde es noch mondäner: Palm Springs, der „Erholungsort“ einiger Hollywoodstars ist eigentlich einer Art künstliche Oase in der sonst kargen Wüste. Aber uns hat es gefallen und wir haben den Walk of the Stars (wohl dem Walk of Fame in Hollywood nachempfunden) nach bekannten Namen abgesucht und die riesige Marilyn Monroe Statue bewundert.
Die letzten Tage haben wir es ruhig angehen lassen, die Tagesetappen waren kürzer, Nachmittags haben wir die Sonne genossen und sind auch mal zwei Tage an einem Ort geblieben. Nach über 130 Tagen und ca. 25.000 Kilometer hat uns das ganz gut getan.
Wir werden den USA Reiseabschnitt 2022 in den nächsten Tagen mit dem Aufenthalt in San Diego abschließen, von wo aus es nur wenige Kilometer bis zur mexikanischen Grenze sind.
Dort wird zwar ein neues Abenteuer beginnen, aber wir haben uns vorgenommen, dass es eine entspannte Überwinterung werden soll. Wenn wir einen passenden Platz auf der Baja California für uns finden, dann wollen wir nach Monaten des Reisens eine Zeitlang an einem Ort verweilen. Wir werden sehen…