100 Tage…

sind wir jetzt mit unserem Reisemobil in Nordamerika unterwegs, seit wir am 8. Juli 2022 Herrn Geheimrat in Halifax (Kanada) übernommen haben. Über 22.000 Kilometer sind wir quer durch Kanada gefahren, haben Alaska bereist und dann noch einmal Kanada mit der fantastischen Insel Vancouver Island besucht.

Von dort ging es nach Seattle im zweiten USA Bundesstaat dieser Reise.

Aus zwei Bundesstaaten sind in der Zwischenzeit 12 geworden (Alaska, Washington State, Montana, Idaho, Wyoming, South Dakota, Nebraska, Colorado, Oklahoma, Texas, New Mexiko, Arizona) und wir haben in den 20 Tagen erneut viele fantastische Erlebnisse haben dürfen.

Seattle haben wir als eine amerikanische Stadt mit viel Flair kennengelernt, die ich von früheren Geschäftsreisen kannte.

Doch dann ging es durch Prärielandschaften von für uns Europäer unvorstellbaren Ausmaßen.

Die sogenannten Great Plains (Große Ebenen) sind ein trockenes Gebiet östlich der Rocky Mountains in Nordamerika.

Naturräumlich sind sie die klassischen Kurzgras-Prärien des amerikanischen Westens, heute werden sie intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Besonders auffällig sind die schwarzen Rinder, die sich über die hellbraune Prärie verteilen. Es ist echtes Rancher- und Cowboy Land. Hier trägt man zum Einkauf selbstverständlich den typischen Stetson und meist auch die passenden Stiefel.

Wir sind von Seattle aus Richtung Osten am Anfang ziemlich große Etappen gefahren.

Das hat zweierlei Gründe: erstens ließ der Rauch des Jasper Feuers, der Anfangs bis zu uns zog kaum eine Sicht auf die mittlere und weitere Umgebung zu. Zweitens haben wir eine Planungsprämisse, dass wir mit Herrn Geheimrat auf keinen Fall in winterliche Verhältnisse kommen wollen (obwohl wir eine Schneeflocke auf den Reifen haben ❄️).

Durch unsere Verzögerung bei der Verschiffung und die ursprünglich nur optionale “Schleife” durch Alaska saß uns hier der Herbst im Nacken und in der Höhe rückte sogar der Frost näher.

Den Yellowstone Park wollten wir auf keinen Fall versäumen. Dieses Gefühl, dass sich das Erdinnere so dicht an der Oberfläche befindet und sich so entfaltet hat uns schon immer fasziniert.

Der Park lässt sich bequem mit dem Auto abfahren und den Ausbruch des Yellowstone Highlights „Old Faithful“ kann man ganz aus der Nähe genießen. Die Eruptionssäule erreicht eine Höhe von ca. 30 bis 55 m. Eine Eruption dauert meistens zwischen 1,5 und 5 Minuten ohne sein typisches Vorspiel, zwischen 14.000 und 32.000 Liter Wasser werden pro Eruption ausgestoßen.

Aber nicht nur Naturschauspiele standen auf dem Programm, denn die Abwechslung macht für uns den Reiz des Reisens aus.

Wer kennt schon die Stadt Cody und kennt den Ursprung ihres Namens?

Cody wurde von William Frederick Cody, genannt Buffalo Bill, 1896 gegründet und ist nach ihm benannt.

Im “Buffalo Bill Center of the West”, dem Museum über den amerikanischen West haben wir viel gelernt.

William Frederick Cody, genannt Buffalo Bill war ein berühmter Bisonjäger und einer der Begründer des modernen Showbusiness.

Mit seiner Show gastierte er auch in meiner Geburtsstadt Karlsruhe und der Indianerbrunnen in der Südstadt geht möglicherweise auf die Indianerbegeisterung dort zurück.

Jetzt begann dann die Phase der imposanten Felsformationen, die eine willkommene Abwechslung zu den doch eintönigen Prärieebenen bildeten.

Den Auftakt machte der Devils Tower (deutsch „Teufelsturm“). Das ist ein turmartiger Härtling magmatischen Ursprunges. Er erhebt sich etwa 265 Meter über sein unmittelbares Umland und besitzt einen Durchmesser von fast 150 Metern. Der Felsen wird von mehreren Völkern der Prärieindianer als Wohnsitz des Grizzlybären angesehen und ist für sie ein heiliger Ort.

Der Mount Rushmore, das nächste Felsmonument war für uns ein Muss, da wir als ausgemachte Deep Purple Fans natürlich einmal die Vorlage zum Cover eines der besten Alben sehen wollten.

Die vier in den Felsen modellierten Köpfe der Präsidenten der USA (Washington, Jefferson, Lincoln, und Th. Roosevelt) sind sehr imposant und ein großer Anziehungspunkt für viele Amerikaner.

Vom “weißen” Monument, waren es nur 15 Meilen bis zum Crazy Horse Memorial zu Ehren des Oglala-Lakota-Indianers Crazy Horse, das ähnlich wie das Mount Rushmore National Memorial in einen Berg gehauen wird, jedoch um ein Vielfaches größer (werden soll).

Der Bildhauer Korczak Ziolkowski wurde 1939 vom damaligen Häuptling der Sioux Henry Standing Bear eingeladen, ein Indianer-Denkmal zu gestalten. Mit dem Bau wurde dann 1948 begonnen, wohl 10 Millionen Tonnen Granit wurden seitdem aus der Felswand gesprengt. Trotzdem ist bisher seit 1998 nur das Gesicht fertiggestellt. Ein Termin zur Fertigstellung ist bisher nicht absehbar, es werden aber rund weitere 100 Jahre veranschlagt.

Marion hatte die Routenplanung unter der Prämisse “ich habe die Nase voll von Gebirgsüberquerungen” optimiert und es ging jetzt erst einmal Richtung Süden.

Dabei hatten wir immer das Höhenprofil der Etappe im Blick.

In Amerillo (New Mexico) haben wir dann zum ersten Mal ein wenig Mexiko geschnuppert und Marion konnte ihre Spanischkenntnisse gut gebrauchen.

Ab hier war dann die südwärts gerichtete Route zunächst beendet und es ging Richtung Westküste.

In Albuquerque haben wir das hochinteressante National Museum of Nuclear Science & History und danach ein wenig Mexikoluft in der Oldtown geschnuppert. Als wieder einmal ein toller, von uns geliebter Mix.

Das Selbstverständnis des Museums ist: “Die Mission des National Atomic Museum ist es, Amerikas Quelle für Nukleargeschichte und -wissenschaft zu sein. Das Museum präsentiert Exponate und hochwertige Bildungsprogramme, die die Vielfalt von Personen und Ereignissen vermitteln, die den historischen und technischen Kontext des Nuklearzeitalters prägen.”

In einem Kommentar zu einem Beitrag, den wir zur Vorbereitung des Besuchs gelesen haben wurde kritisiert, dass das Museum das Thema “emotionslos” präsentiere. Das haben wir nicht so empfunden und uns haben viele Dinge berührt. Es ist unserer Meinung nach nicht Aufgabe einer solchen Ausstellung “Emotionen darzustellen”. Der mündige Besucher ist aufgefordert, seinen Kopf einzuschalten, sich ein eigenes Bild zu machen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Nach unserer “Atom Lehrstunde” haben wir uns den leichteren Dingen des Reiselebens gewidmet und haben uns die Oldtown angeschaut. Albuquerque hat für eine relativ große amerikanische Stadt tatsächlich einen Bereich in dem sich Fußgänger problemlos einfach bewegen können.

Von Albuquerque war es nur ungefähr eine Stunde Fahrt nach Santa Fe, der Hauptstadt des US-Bundesstaats New Mexico.

Sie ist für ihre Gebäude im Pueblo-Stil bekannt und gilt als Hochburg für kreative Kunst und wir sind den Nachmittag durch diese schöne Stadt mit viel Flair gebummelt.

Santa Fe gehört für uns zu den schönsten Städten der USA, die wir auf dieser und unseren früheren Reisen kennenlernen durften.

Nach Stadt- und Museumsbesichtigungen stand jetzt wieder zur Abwechslung ein Nationalpark auf dem Programm.

Im “Petrified Forest National Par haben wir viel über die “versteinerten (petrified) Bäume” gelernt.

Tausende dieser “Steine” sind im Park zu sehen und deutlich ist die Holzstruktur zu erkennen.

An manchen Stellen sieht es aus, als ob ein wahnsinniger Holzfäller mit einer Riesenaxt gewütet hätte.

Und schon war der nächste Park, eines unserer Highlights in Sicht.

Wir hatten das große Los gezogen und relativ kurzfristig für zwei Tage einen Platz (18$ pro Tag) auf dem begehrten Campground im Grand Canyon Nationalpark bekommen.

Da wir früh dran waren, haben wir gleich eine erste Tour zum sogenannten South Rim gemacht und waren wieder einmal von dieser Landschaft geplättet.

Wir waren nämlich nicht zum ersten Mal am Grand Canyon und haben eine besondere Beziehung zu diesem Ort.

Der Grand Canyon ist eine steile, etwa 450 Kilometer lange Schlucht, die während Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben wurde und zählt zu den großen Naturwundern auf der Erde.

Aber wir haben auf dieser Etappe nicht nur Landschaften, Felsformationen, Museen und Städte gesehen, sondern sind auch einer ganzen Menge Tieren begegnet.

Da gab es Bisons im Yellowstone Park, possierliche Präriehunde, Black Angus und Longhorn Rinder, Squirrels (Eichhörnchen) in jeder Größe, Rehe, Hirsche, Gabelböcke und die allgegenwärtigen Riesenraben.

Wer die Bilder anschauen möchte, ist herzlich eingeladen sich diese auf den genannten Sozialen Medien anzuschauen und uns weiter auf unserer Reise zu begleiten.

Wer jetzt erst in die Reise „zusteigt“, der kann hier (https://reise-guckloch.de/newsletter-nordamerika-22-23/ ) die letzten Newsletter nachlesen.

Jetzt geht es weiter nach Las Vegas!

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Ein Kommentar

  1. Tolle Zusammenfassung eurer Reise ! Ich lese sehr gerne mit und immer wieder entdecke ich die Orte welche wir auch bereist haben! Freue mich af die Fortsetzung… immer gute Fahrt wünschen euch Elisabeth u Rolf aus der 🇨🇭

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