Tag 322: Pferdchen auf dem Highway

Marion hat sich heute morgen vor der Abfahrt noch einmal im am Sonntag gut besuchten Weinlokal gezeigt.

Da eines der Prinzipien des Konzepts ist, dass man bei dem Gastgeber, der einen kostenlosen Platz zur Verfügung stellt, einen kleine Umsatz tätigen soll, hat sie nach der Probe zwei Fläschchen Rotwein erstanden.

Das ist fair und besser als zig $ für einen campground auszugeben, dessen Leistungen wir eh nicht brauchen.

Heute Abend habe ich mir die Trauben des “Turning Point” (übrigens der Titel meiner Lieblingsplatte von John Mayall) angeschaut: Cabernet Sauvignon habe ich erwartet, Lemberger war überraschend und Chambourcin musste ich nachschauen (hier der Link für die Interessierten).

Einer der Vorteile der Harvest Host Übernachtungsplätze ist, dass man in Gegenden kommt, die man sonst auf der Reise vielleicht nicht sehen würde.

Die Fahrt durch die hügelige Landschaft hat uns stark an unser heimatliches Kraichgau erinnert. Die Häuser und Gärten sind sehr gepflegt und es ist sehr interessant durch die kleinen, gut ausgebauten Straßen zu fahren.

Irgendwann auf dem Weg zum Tagesziel Lancester mussten wir dann doch auf einen vierspurigen Highway auffahren.

Nach kurzer Fahrt gab es bei relativ geringem sonntäglichen Verkehr abrupt einen Stau. Schnell hat sich die vierbeinige Ursache geklärt: eine ausgebüxtes Minipferd hat sich den Highway als Spazierweg ausgesucht.

Rücksichtsvoll haben alle angehalten und ein paar beherzte “Cowboys” haben versucht, den Ausreißer in Sicherheit zu bringen. Nachdem er die Fahrbahn nicht mehr blockierte, haben sich die Fahrzeuge wieder langsam in Bewegung gesetzt und so haben wir das hoffentlich gute Ende der Geschichte nicht mitbekommen.

Wir haben dann zur Ver- und Entsorgung einen KOA Campground angefahren. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Für 10$ gibt es meist ordentliche und saubere Einrichtungen und sogar Propan kann man auffüllen.

Unser Tagesziel Lancaster und das gleichnamige County ist als Siedlungsort der Glaubensgemeinschaft der deutschstämmigen Amischen bekannt. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung sprechen als Umgangssprache Pennsylvania Dutch.

Da hoffen wir morgen mehr darüber zu erfahren.

Unser Harvest Host ist heute die Meduseld Meadery, d.h. eine Met-Brauerei (die als besondere Attraktion auch das beliebte Axt- oder Beilwerfen auf Holzwände anbietet).

“Leider” hatte das Lokal bei unserer Ankunft schon geschlossen, sodass wir nicht in den Genuss dieses Getränks gekommen sind. Wir mussten mit dem von Marion heute morgen erstandenen Wein Vorlieb nehmen.


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