Tag 336: Dump Odyssee

Das Wetter war wirklich nicht berauschend: Nieselregen mit kleinen Pausen und 11°. Da musste der Tagesplan , der als Überschrift “Mayflower” hatte angepasst werden.

Der Anpassung fiel als erstes Plimoth Plantation, ein Freilichtmuseum in dem das Dorf der Pilgerväter entsprechend dem Zeitpunkt 1627 rekonstruiert wurde zum Opfer.

Dafür haben wir uns wasserdicht und etwas wärmer als in den letzten Monaten angezogen und haben uns in Plymouth den Nachbau der Mayflower und den Plymouth Rock, an dem der Überlieferung nach William Bradford mit der Mayflower gelandet sein soll angeschaut.(Finde Herrn Geheimrat)

Bei einem Cappuccino und einem warmen Bagel haben wir uns dann in einem gemütlichen Café die Geschichte der Pilgrim Fathers angeeignet.

Als Pilgerväter (englisch Pilgrim Fathers oder Pilgrims) werden die ersten englischen Siedler in Neuengland bezeichnet, die die Plymouth Colony im heutigen Massachusetts gründeten, nachdem sie im Herbst 1620 auf der Mayflower über den Atlantik gesegelt waren.

Obwohl die Pilgerväter keineswegs die ersten englischen Siedler auf dem späteren Staatsgebiet der Vereinigten Staaten waren – so war in Virginia bereits 1607 die Jamestown Colony, das wir auch schon besucht haben entstanden –, spielten sie als Pioniere in der amerikanischen kollektiven Erinnerungskultur und in der Folklore, etwa im Hinblick auf das Thanksgiving-Fest, eine herausragende Rolle.

Durch starke Herbststürme im Nordatlantik vom Kurs abgekommen, erreichte die Mayflower nach einer zwei Monate und sechs Tage dauernden Seereise bei Cape Cod die amerikanische Küste. Im November 1620 ging man in der Nähe des heutigen Provincetown vor Anker.

Schnell stellten sie fest, dass der sandige Boden bei Provincetown sie nicht ernähren konnte. Deshalb beschloss eine Gruppe von ihnen, auf die andere Seite der Bucht von Cape Cod zu segeln. Am 21. Dezember landeten sie in der Nähe des heutigen Plymouth (Massachusetts).

Den ersten Winter überlebte die Kolonie nur durch die Unterstützung der Ureinwohner, die den Kolonisten mit Lebensmitteln wie Erdbirnen aushalfen und ihnen die eigenen, dem örtlichen Klima und Boden besser angepassten landwirtschaftlichen Techniken beibrachten; diese friedliche Kooperation wird bis heute im Thanksgiving-Fest gefeiert

Da wir gut in der Zeit lagen, wollten wir noch bevor wir unseren Übernachtungsplatz bei der Holy Trinity Lutheran Church angefahren haben eine Entsorgung vornehmen.

Die Infrastruktur für Wohnmobilisten ist in den USA eigentlich sehr gut und mit den entsprechenden Apps ist es kein Problem eine Entsorgungsmöglichkeit (Dumpstation) zu finden.

Aber heute war der Wurm drin. Beim ersten Versuch, einer kostenlose Gemeindestation hatte diese Sonntags um 12:00 geschlossen und wir sind etwas zu spät dran gewesen.

Beim zweiten, normalerweise sicheren Kandidaten, einem KOA campground bin ich beinahe vom Glauben abgefallen, als ich den Preis von 30$ gehört habe. Bisher hatten wir auf diesen Plätzen als Besucherfahrzeug 10$ bezahlt und ich habe dankend abgelehnt.

Der dritte Versuch bei einem State Park ist schon am Eingang gescheitert: seit Corona (???) sei die Dumpstation nur noch für Fahrzeuge, die eine Campsite im Park haben erlaubt. Das dies bei anderen Parks nicht der Fall ist, wollte niemand hören.

Die Sache war, da wir noch etwas Puffer haben keine Katastrophe, aber ich war schon etwas angepisst, denn bisher hatten wir solche Situationen nicht erlebt.

Dafür hatten wir dann einen ruhigen Übernachtungsplatz auf dem riesigen, leeren Parkplatz der oben genannten Kirche. Auch von der um 19:00 beginnenden Probe des kleinen Kirchenorchesters haben wir nichts mitbekommen.

Morgen geh es dann Richtung Boston weiter. Wir sind gespannt…


Folge unserer Reise „Ein Jahr Reisemobil durch Nordamerika 🇨🇦🇺🇸🇲🇽“ auf Polarsteps

Hier