Tag 349: Neufundland

Ich muss meinen gestrigen Eintrag korrigieren: die Fäühre fuhr nicht 15 Minuten, sondern schlussendlich mit einer Stunde Verspätung los.

Während Marion nach einer gewissen Zeit in dem bequemen Sessel eingeschlafen ist, wollte mir das nicht gelingen und ich habe kein Auge zugemacht.

So ist mir auch das regelmäßige Tuten des Nebelhorns unserer Fähre nicht entgangen.

Der Grund dafür wurde dann bei Morgengrauen deutlich: die Sicht war praktisch gleich Null.

Der kleine Laden auf der Fähre hatte die ersten neufundlandtypischen Souvenirs im Angebot: merkwürdig angezogene kleine Puppen mit Säcken über den Köpfen. Grund genug über dieses Mummers zu recherchieren. Das Ergebnis habe ich an das Ende des Beitrags angefügt.

Über Zeitverschiebungen mache ich mir auf dieser Reise schon lange keine Gedanken mehr, zumal sich bis auf unsere Reisemobil Uhren, der Rest unserer Zeitmesser automatisch umstellt.

Bei der Ankunft in Neufundland ist mir allerdings eine Merkwürdigkeit aufgefallen. Die Differenz zu Deutschland betrug viereinhalb Stunden! Halbe Stunden? Ja, obwohl Neufundland nicht der einzige Ort auf der Welt ist, der eine halbstündige Zeitzone verwendet, ist es der einzigen Ort in Nordamerika, der um eine halbe Stunde von der koordinierten Weltzeit (UTC) abweicht.

Bei der zügigen und unproblematischen Ausfahrt aus dem Bauch der großen Fähre wurden wir von strahlendem Sonnenschein überrascht. Das hatten wir so nicht erwartet und unseren Vorstellungen kamen die immer wieder über die Insel ziehenden Nebelschwaden und die Temperatur von 13° schon näher.

Wir haben uns dann zunächst einmal beim Visitorcenter eingerichtet und ausgiebig gefrühstückt. Um den versäumten Schlaf nachzuholen sind wir noch bis Mittag geblieben, haben uns mit Informationsmaterial eingedeckt und sind dann die kurze Strecke zum J.T. Cheeseman Provincial Park gefahren.

Ein schöner Platz war reserviert und der Spaziergang an der frischen Luft “zum Beach” hat uns gut getan.

Nicht nur wir nutzen zur Internetverbindung Starlink, sondern hier, wo die Mobilfunkgeräte “kein Netz” anzeigen, haben die Neufundlandländer eine interessante Installationsvariante für ihre Antenne (Dishy) gewählt.

Unser erster Eindruck der Insel ist überraschend gut und wir freuen uns auf die nächsten Tage.


Google Übersetzung:

KURZE GESCHICHTE DES MUMMERING…

“Mummering” kommt eigentlich aus Rom, das furchtbar weit von Neufundland und Labrador entfernt ist. Die Tradition wurde in Großbritannien noch etwas näher aufgegriffen. Es wurde angepasst, als sich einige Pflanzer aus Großbritannien in Neufundland niederließen und die Tradition des Mummens mitbrachten.

Zu dieser Zeit gab es drei Arten des Mummerns (oder „Jannying“ oder „Mumming“). Die älteste Form war die Parade. In St. John’s, der Hauptstadt Neufundlands, war die Mummer’s Parade eine jährliche Veranstaltung. Diese Parade war nicht wie unsere heutigen Weihnachtsmannparaden; Es war sehr laut, sogar so sehr, dass Menschen verletzt wurden. Im Jahr 1861, also vor 150 Jahren, wurde das Mummern in Neufundland tatsächlich verboten, weil ein Mann von einer Gruppe Mummer getötet wurde. Gemurmelt, illegal?

Mummers gab auch einen Vorstellungsbesuch. Eine Gruppe ging zu jemandem nach Hause und führte für ihn oder sie ein kleines Theaterstück auf. In dem Stück gab es immer einen Helden, der von einem Bösewicht getötet wurde. Dann würde ein Arzt ihn wieder zum Leben erwecken. Die Schauspieler des Stücks verlangten Geld, bevor sie das Haus verließen. Diese Art von Besuch endete kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Neufundland und Labrador. das ist mehr als 90 Jahre her.

Die einzige Art von Freizeitbeschäftigung, die es in Neufundland und Labrador immer noch gibt, ist der Hausbesuch. Aber selbst diese Form des Gemurmels war vor Jahren oft heftig und unangenehm. Mummer trugen oft „Splits“ oder große Stöcke und kämpften mit anderen Gruppen von Mummern oder griffen unschuldige Menschen an. Für Kostüme wurden Hörner, Schwänze und Felle von Ziegen, Schafen, Karibus und Robben verwendet. Sie richteten großen Schaden an Häusern, Kaianlagen und Zäunen an. Viele Menschen hatten Angst vor ihnen.


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