Herbsttour 2023 Tag 28: Italica

Der Tag am Hafen hat uns mit Nebel begrüßt, der aber dann relativ schnell von der kräftigen spanischen Sonne vertrieben wurde.

Gut, dass die 8(!) Dackel, die wohl auf dem Boot direkt vor unserem Stellplatz „wohnen“ nachts zu schlafen scheinen. Zumindest hört man das Gebell des Rudels nur am Tag.

Auch die Spanier ordnen die deutsche Kultur in der Taberna Alemana richtig ein: Oktoberfest, Bier und Bratwurst…

Wir haben dann auf unserer Tagesetappe nach Jerez de la Frontera (29) noch einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit gemacht (28).

Italica war eine römische Stadt in Hispanien; ihre Ruinen liegen in Santiponce, etwa zehn Kilometer nördlich von Sevilla und der Eintritt ist frei.

Große Teile der prähadrianischen Stadt sind unter dem Ortskern des heutigen Santiponce verborgen. Das unter Hadrian angelegte Viertel ist hingegen weitgehend erschlossen und zu besichtigen. Die wesentlichen Sehenswürdigkeiten Italicas sind:

– das Amphitheater, das mit einer Länge von 160 Metern und einem Fassungsvermögen von 25.000 Zuschauern das drittgrößte römische Amphitheater ist;


– die Mosaikfußböden der Wohngebäude der gesellschaftlichen Elite;


– das Traianeum, ein dem Kaiser Trajan gewidmeter Tempel

Uns haben am meisten die Mosaike und die Aufbereitung der Ausgrabungen, die einen guten Eindruck über die Dimensionen der Stadt vermitteln.

Für die Fans: Der Ort diente auch als Drehort der Drachengrube aus dem Finale der 7. Staffel der Serie Game of Thrones.

Quelle: Wikipedia

Wir haben uns gefragt, wie die auf uns relativ kleinen Räume der Gebäude mit Tageslicht versorgt wurden und haben recherchiert, ob die Römer zu dieser Zeit bereits Glasfenster hatten. Das Ergebnis hat uns überrascht:

Fensterglas ist seit dem frühen 1.Jh. nachge- wiesen. Bereits 50 Jahre später ist Fenster- verglasung in den Bädern z.B. der Versuvstädte
üblich, ebenso in den Häusern der Oberschicht. Im Lauf des 1.Jh. wurde es für immer breitere Schichten erschwinglich. Nördlich der Alpen wurde Fensterglas vielfach gefunden, in Kastellen ebenso, wie an öffentlichen Gebäuden und
römischen Villen. Ab dem späten 2.Jh. kam eine weitere Fertigungstechnik auf: Glas wurde dabei als große zylindrische Form geblasen, die Enden entfernt, der Zylinder aufgeschnitten und ausgerollt. Die so hergestellten Fenstergläser sind glatt mit meist
geringer Materialstärke. Die neue Technik verdrängte nicht das lange eingeführte Verfahren, könnte für besonders hochwertige Verglasung
jedoch bevorzugt worden sein.

Nach soviel Geschichte sind wir gemächlich nach Jerez gefahren. Für uns ist das eine Art Wiederholung, denn hier haben wir 2017 schon einmal eine der berühmten Sherry Bodegas besichtigt und die beeindruckende Vorführung der Königlich-Andalusischen Reitschule besucht.

Letzteres hätten wir gerne wiederholt, aber die Vorführungen finden nicht an jedem Tag statt und so haben wir uns mit der Reiseerinnerung begnügt.