Tag 139: jetzt doch den Kontinent gewechselt

Die Gerüchteküche auf dem Campingplatz hat gebrodelt.

Von einer Stunde zur nächsten wechselten die Informationen: mal war eine Ausreise möglich, dann wieder nicht… Jeder hatte etwas gehört oder gelesen… Einige fuhren los und bestätigten per SMS, dass sie erfolgreich auf einer Fähre angekommen seien.

Wir haben zwar versucht, uns von diesem Durcheinander nicht anstecken zu lassen, aber das ist nicht immer so einfach.

Gegenüber unserem gestrigen Plan, uns hier in Marokko auf unbestimmte Zeit einzurichten hat sich heute durch Gespräche doch eine andere Sichtweise entwickelt.

Wenn eine realistische Chance zur Ausreise bestünde, dann würden wir diese wahrnehmen, auch wenn die Zeichen in Spanien gerade auf Sturm stehen.

Aber unser Bauchgefühl hat uns dazu bewegt, doch lieber den Kontinent wechseln zu wollen.

Nachdem wir vom Auswärtigen Amt und aus glaubwürdigen Quellen Informationen hatten, dass für Europäer, die ein gültiges Fährticket haben, heute die Überfahrt zum spanischen Festland möglich sei, haben wir uns auf den Weg gemacht.

Der Grenzübertritt von Marokko nach Cueta war unproblematisch und das ganze Procedere hat, bis wir auf der nicht einmal halbvollen Fähre waren, etwas mehr als eine Stunde gedauert.

Nach 34 Tagen und 3.800 Kilometern haben wir Marokko mit einer einstündigen Fahrt über das Mittelmeer verlassen und haben in Algeciras wieder europäischen Boden betreten.

Die Vorräte mussten, soweit möglich aufgefüllt werden und wir haben den uns bekannten Stellplatz mit Blick auf den Felsen von Gibraltar anvisiert.

Morgen werden wir, nachdem der Gasvorrat aufgefüllt ist zügig nach La Herradura fahren, wo uns Alex freundlicherweise unseren “alten Platz” organisiert hat. Von dort aus wollen wir die Lage und deren Entwicklung in Spanien sondieren und beobachten. Hier sollen ja ab Montag drastische Maßnahmen greifen.

Wie es dann weitergeht? Schau’n mehr mal.