Tag 3: Wasserfall im Berg

Es war eine ruhige Nacht, obwohl der Honorarkonsul um 7:00 (!) den Parkautomaten mit Fränkli füttern musste.

Gestern Abend hatten wir uns daran erinnert, dass wir in den “Vor-Geheimrat-Zeiten” hier in der Nähe einmal zwei interessante Plätze besucht haben: die Trümmelbachfälle und das Ballenberg Freilichtmuseum der Schweiz.

So war der Plan entstanden, heute zu den Trümmelbachfällen zu fahren.

Der Bach, der die Gletscherwände der Berge Eiger, Mönch und Jungfrau entwässert, hat hier eine Klamm in die Felswand gewaschen, die sehr schmal ist und sich nach oben kaum weitet. In dieser Klamm stürzt der Bach über zehn Wasserfälle, wobei er eine Höhendifferenz von 140 Metern überwindet. Die obersten Fälle liegen so tief in der schmalen, verwinkelten Klamm, dass kein Tageslicht mehr zu ihnen gelangt und sie als unterirdische Wasserfälle bezeichnet werden.

Der Trümmelbach hat ein Einzugsgebiet von 23 Quadratkilometern, das zur Hälfte mit Eis und Schnee bedeckt ist. Er führt bis zu 20’000 Liter Wasser pro Sekunde und jährlich 20’200 Tonnen Geschiebe.

Ein über 600 Meter langes Wegsystem über Treppen und durch Tunnels macht die Trümmelbachfälle seit 1913 zugänglich. Besonders die oberen Wasserfälle im Berginnern konnten nur durch Galerien und Tunnels erschlossen werden.

Der Schräglift im Berg, der eine Höhendifferenz von 100 Metern überwindet, erleichtert den Aufstieg und war schon beeindruckend.

Aber die Ausblicke von den einzelnen Aussichtspunkten im Fels auf die donnernden Wassermassen waren atemberaubend.

Die Fahrt zurück durch das malerische Lauterbrunnental war ideal, um die gewaltigen Eindrücke etwas abklingen zu lassen.

Wir haben dann als Übernachtungsplatz den Platz vor dem Freilichtmuseum angefahren. Dort waren wir allerdings etwas zu früh und am Sonntagnachmittag war es ziemlich voll.

Das Museum schliesst um 17:00 und so haben wir die Wartezeit auf einen freien Platz in der Nähe mit einem Kaffee und einem tollen Blick auf den Bienzersee verbracht.