Reiseerinnerung: 2010 – Bali

Im Jahr 2010 durften wir einen zwei sehr unterschiedliche Inseln und einen Kontinent bereisen. Irland und unser 2.Besuch in Bali, das wir bereits 2007 kennenlernen durften.

Im Oktober stand dann eine ganz besondere Reise in die USA auf dem Plan.

Bali (März)

2007 hat uns Bali so fasziniert, dass wir drei Jahre später unbedingt noch einmal dorthin wollten. Dieses Mal hatten wir einen besonderen Ausflug vor und wurden von einem sehr unheimlichen Ereignis überrascht.

Wir wollten die Komodowarane oder Komododrachen besuchen. Das ist eine Echse aus der Gattung der Warane, deren Verbreitungsgebiet auf einige der Kleinen Sundainseln von Indonesien beschränkt ist. Mit einer Körperlänge von maximal drei Metern und einem Gewicht von über 70 kg ist er der größte rezente Vertreter der Schuppenkriechtiere.

Dazu mussten wir nach Flores fliegen, einer Insel deren Einwohner in Folge der portugiesischen Missionierung im 16. Jahrhundert mehrheitlich Katholiken sind.

Von Flores aus sind wir dann als einzige Passagiere mit einem kleinen Schiff auf die von den Drachen bewohnten Insel gefahren.

(nur durch gutes Zureden haben wir uns getraut, dem im Hintergrund lauernden Waran den Rücken zuzudrehen.)

Nach der wirklich abenteuerlichen Führung, bei denen wir den Echsen sehr nahe gekommen sind, hat uns die Schiffsbesatzung ein tolles Essen gekocht und auf dem Oberdeck ein Nachtlager unter einem der schönsten Sternenhimmel hergerichtet.

Zurück in Bali mussten wir erst einmal diese Eindrücke bei gutem Essen und balinesischen Tänzen verdauen.

Auf Bali gibt es guten, von Hand gerösteten Kaffee.

Der Hintergrund für die hartnäckigen Fragen in unserem Hotel schon mehrere Tage vor dem “Tag der Stille” (Nyepi), ob wir an dem Buffet teilnehmen wollten war uns zunächst nicht klar. Als wir am Morgen des Feiertags nicht von dem sonst üblichen regen Treiben auf der Straße geweckt wurden, alle Läden geschlossen waren und das Hotel mit Planen von der Straße abgetrennt wurde, hat es uns gedämmert.

Hier ein paar Infos zu dem höchsten hinduistischen Feiertag in Bali:

Nyepi wird gefeiert am Tag nach Neumond während der Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling (Nyepi 2020 am 25. März). Nyepi bezeichnet den ersten Tag eines neuen Jahres nach dem traditionellen Balinesischen Mondphasen-Kalender Saka. Nyepi wird auch als „Balinesisches Neujahr“ bezeichnet.

Am Tag vor Nyepi wird eine eigentliche Exorzismus-Zeremonie durchgeführt. An der Hauptstrasse der jeweiligen Dörfer (dem gedachten Treffpunkt der Dämonen) werden karnevalsähnliche Umzüge veranstaltet. Dabei werden Ogoh-Ogoh genannte Puppen mitgeführt, welche alle bösen Geister symbolisieren.

Nyepi beginnt um 6 Uhr morgens, und dauert bis 6 Uhr morgens des folgenden Tages. In diesen 24 Stunden müssen folgende Regeln streng beachtet werden:

• Amati lelanguan (keine Festivitäten): absolute Stille, Fasten, keine Vergnügungen jeglicher Art

• Amati lelungan (Reiseverbot): die Häuser dürfen nicht verlassen werden

• Amati karya (Arbeitsverbot): es darf nicht gearbeitet werden

• Amati geni (Feuerverbot): kein Feuer, kein Licht

Der gläubige Balinese verbringt den Tag in Meditation (Tapa/Yoga brata).

Diese Regeln werden in Bali sehr strikt eingehalten. An Nyepi sendet keine Radio- oder Fernsehstation. Der Flughafen ist für sämtlichen Flugverkehr unterbrochen, es fährt kein einziges Fahrzeug auf den Straßen (Rettungsfahrzeuge ausgenommen). Es werden keine Fußgänger auf den Straßen oder an den Stränden geduldet. Eine große Stille liegt über der gesamten Insel, am Abend und in der Nacht ist es fast völlig dunkel. Auf den Straßen patrouillieren sogenannte Pecalang, in schwarz-weiß karierten Sarongs gekleidete Religionspolizisten, welche die Einhaltung der Regeln kontrollieren. Die Einhaltung der Regeln (zumindest des Ausgehverbots) wird auch von den Touristen erwartet.

Das mobile Internet wird abgeschaltet und der internationale Flughafen bleibt geschlossen.

Nach diesem unheimlichen Erlebnis haben wir uns noch einmal die tolle Vorführung des Kecak, auch Ketjak, Ketjack oder Ketiak, einem balinesischen Tanzdrama, bei dem 50 bis 100 männliche, mit einem schwarz-weiß-karierten Lendenschurz bekleidete Tänzer zum Einsatz kommen angeschaut.

Wir haben dann noch mehrere tolle Ausflüge unternommen.

Teil 2 (Irland) und 3 (USA) folgt.