Arzt, Botaniker und Anthropologe Franz Tappeiner

Für unser Sonntagsspaziergang haben wir keine Anfahrt gebraucht und damit hatte Herr Schiller einen Ruhetag.

Wir konnten nämlich direkt vom Schneeburghof auf einen steilen Abwärtsweg in Richtung des Tappeinerwegs laufen. Der Weg führte stellenweise über von Gletschern glatt geschliffene Felsen bis zum Eingangstor der alten Promenade.

Der Tappeinerweg ist eine etwa 6 km lange Promenade in der Südtiroler Stadt Meran und der erhöht darüber gelegenen Gemeinde Tirol. Der Weg verläuft am Hang des Küchelbergs (380 m s.l.m.) von Gratsch im Westen ostwärts bis zum Zenoberg, wo er am Pulverturm endet. Er liegt gut 100 m über dem Talkessel und weist selbst nur wenig Steigungen auf. Über weite Strecken bietet der Weg einen Ausblick über das Burggrafenamt. Der Tappeinerweg bietet eine artenreiche Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern, die überwiegend aus mediterraner Vegetation besteht.

Der Tappeinerweg wurde vom Arzt, Botaniker und Anthropologen Franz Tappeiner (1816–1902) finanziert. Tappeiner stammte aus Laas im Vinschgau und hat sich nach seinem Medizinstudium 1846 als Arzt in Meran niedergelassen. Der erste Abschnitt des Tappeinerweges, der sich zwei Kilometer lang vom Zenoberg bis zur Galileistraße erstreckt, wurde im Jahr 1893 eröffnet, der zweite Teil im Jahr 1911; der dritte bis Gratsch führende Teil konnte aufgrund des Ersten Weltkrieges erst 1928 fertiggestellt werden.

Im Zickzack ging es nach einer kleinen Stärkung am Ende des Promenadenwegs nach unten ins Zentrum von Meran.

Wir sind eine kurze Strecke durch die schattigen Lauben gelaufen, aber am Sonntag sind die meisten Läden geschlossen und es macht nicht soviel Spaß.

Wir haben uns dann entschlossen, uns den steilen Rückweg bei 32 Grad Celsius zu ersparen und den Sessellift zurück zum Dorf Tirol zu nehmen.

Eigentlich haben wir diesen Lift in nicht allzu guter Erinnerung: einmal sind wir bei der Bergfahrt in einen starken Regenguss gekommen (Frau Barbara kann ein Lied davon singen), haben oben nur an der Bergstation einen kleinen Imbiss zu uns genommen und sind dann klatschnass im Regen wieder nach unten gezittert. Bei unserem letzten Besuch ist die Bahn aus Corona Gründen nicht gefahren und wir sind zu Fuß zurück zum Stellplatz geschnauft.

Heute war es eine beruhigende, trockene Fahrt über die Weinreben und nur ein kleiner Fußmarsch zu unserem rollenden Heim.