Tag 67: Tripa und Francesinha

Durch die gewonnene Stunde waren wir für unsere Verhältnisse relativ früh unterwegs und so haben wir unseren Übernachtungsplatz in Avintes in der Nähe von Porto schon am frühen Nachmittag erreicht.

Obwohl wir ja Rollerfans sind, wollten wir uns die Fahrt nach und in Porto nicht antun.

Deshalb haben wir wieder auf den Uber Service zurückgegriffen, mit dem wir immer in Bezug auf Service und Preis zufrieden waren.

Wir wurden direkt an der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert abgesetzt und hatten von dort aus einen ersten fantastischen Blick über die tolle Stadt.

Durch abenteuerlich enge Gassen und ausgetretene Treppen ging es zunächst abwärts.

Der anschließende Weg durch die Fußgängerzone wurde keine Sekunde langweilig.

Mal konnte man bei der Herstellung der verführerischen Pastels de Nata, den kleinen Puddingtörtchen zuschauen.

Oder den musikalischen Darbietungen von Studentengruppen lauschen.

Es gab immer etwas zu entdecken:

Wir haben uns dann in Richtung des Flusses treiben lassen. Am Douro pulsierte am Samstag Nachmittag das portugiesische Wochenendleben.

Für uns wurde es Zeit, die müden Glieder etwas auszuruhen und zwei Spezialitäten von Porto zu probieren.

Die Köchin, als anerkannter Kuttel-Fan hat sich zu “Tripas à moda do Porto” entschlossen.

Wie kam es zu diesem “Nationalgericht “?

Für eine Militäraktion in Marokko mussten die Bürger von Porto im Frühjahr 1415 alles Essbare zusammentragen, darunter jede Menge Gemüse, Eier, Fisch, Zitrusfrüchte, Getreide und Fleisch – sehr viel Fleisch

Für die Bevölkerung von Porto blieben, so hieß es später, lediglich nur die Innereien übrig.

Mehr gezwungen als freiwillig ihren gewohnten Lebensmitteln beraubt, musste die Stadtbevölkerung nun eine Alternative finden.

Und so kam es, der Legende nach, das irgendwann vor 600 Jahren einer oder mehrere Bürger der Stadt Porto auf die Idee kamen, die Rindermägen die ihnen übrig geblieben waren, zu säubern, in kleine Streifen zu schneiden, diese in einen Topf mit Wurst, Speck und weißen Bohnen zu schmeißen und daraus dann eine gastronomischen Besonderheit zu machen.

Die Bürger von Porto tragenheute voller Stolz den Spitznamen „tripeiros“ (dt.: „Kuttelesser“).

Der Honorarkonsul (eher kein “tripeiro”) hat sich zu einer kleinen Französin, der Francesinha hingezogen gefühlt.

Dabei handelt es sich um ein Toastbrot, eine Lage Fleisch, z.B. Rind, Würstchen, Schinken, geschmolzenem Käse sowie der typischen Soße, die meist Tomaten, Bier und Senf enthält. Auf dem Ganzen liegt ein Spiegelei. Typischerweise wird die Francesinha mit Pommes Frites serviert.

Mit gefüllten Mägen haben wir dann die Eisenbrücke über den Douro überquert und sind am gegenüberliegenden Ufer, an dem sich die namhaftesten Portweinhersteller niedergelassen haben entlang flaniert.

Müde von all den Eindrücken und satt von Tripas und Francesinha haben wir uns dann von einem rasanten Uber Fahrer wieder an unseren Stellplatz zurückbringen lassen.

Fazit: Porto ist toll!