Reisepause Tag 55: Herrn Geheimrat allein im Hafen

Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl ohne unser Heim auf 6 Rädern von Hamburg zurückzufahren.

Schließlich haben wir dieses Jahr schon mehr Zeit im Reisemobil (104 Tage), als im Steinhaus verbracht.

Aber der Reihe nach: der Stellplatz in Hamburg liegt direkt unter der Hochbahn und gehört nicht zu den leisesten Plätzen, lag aber für unsere Fahrzeugabgabe günstig.

Wir waren wegen der Abgabeprozedur sowieso etwas aufgeregt und hatten deshalb einen für uns ungewohnt unruhigen Schlaf.

Da fiel uns das Aufstehen nicht schwer und ein paar letzte Handgriffe mussten noch erledigt werden: letzte Entsorgung für dieses Jahr in Europa, Strom abhängen, Panels aus, Folie zur Abdeckung im Innenbereich anbringen und die restlichen Kleinigkeiten sicher verstauen…

Eine ungeschickt ausgeschilderte Umleitung hat uns dann auf dem Weg zum O’swaldkai etwas Zeit und Nerven gekostet.

Zwischen all den Trucks waren wir das einzige Wohnmobil, das abgefertigt werden wollte.

Die SEABRIDGE Unterlagen waren ausführlich und die Mitarbeiter im Terminal gegenüber dem aufgeregten Wohnmobilisten mit der Warnweste freundlich und überaus hilfsbereit.

Personalausweis und Fahrzeugpapiere zeigen, Zielhafen angeben: mehr war nicht nötig. Mit einem Anlieferbeleg, einer Skizze und einem Buzzer ausgestattet, war ich nach kurzer Zeit wieder im Mobil.

Es hat etwas gedauert, bis sich das kleine elektronische Gerät penetrant piepsend gemeldet hat und erleichtert sind wir Wegbeschreibung folgend durch eine Schranke in den eigentlichen, gesicherten Hafenbereich eingefahren.

Im zugewiesenen Bereich stand außer einer Menge hochwertiger Neufahrzeuge lediglich ein riesiges amerikanisches Slideout-Monster.

Wir hatten Herrn Geheimrat kaum abgestellt kam ein freundlicher junger Mann mit einem blinkenden Kleinwagen zu uns gefahren.

Der hat die Fahrgestellnummer überprüft, das Fahrzeug gründlich von außen auf Beschädigung inspiziert und eine Strichcode Aufkleber angebracht.

Nachdem er uns empfohlen hat, die Autokennzeichen zu entfernen, wurden wir von ihm das kurze Stück zum Ausgang gefahren.

Zusätzlich zum Standort und Zeitplan des Transportschiffes können wir jetzt den “Abfertigungsstatus” von Herrn Geheimrat anfragen.

Das beruhigt etwas, aber ein mulmiges Kribbeln bleibt doch.

Mit einem Uber Taxi haben wir uns dann an den Hamburger Hauptbahnhof fahren lassen und uns dort die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zugs Richtung Heimat vertrieben.

Gut, das wir unsere Sitzplätze reserviert hatten, denn das bevorstehende lange Wochenende hat für viel Betrieb gesorgt.

2 Kommentare

  1. Was für ein Gefühl das sein muss, das WoMo ganz allein auf große Reise über den Teich zu schicken? Ein klein wenig Wehmut, aber die Vorfreude auf das große “Abenteuer” überwiegt sicher. Gebe zu, wir sind schon ein klein wenig neidisch auf das Bevorstehende. Mit dem Miet-Pkw haben wir auch schon mehrmals die USA und zuletzt auch den Osten Kanadas bereist. Aber mit dem eigenen Womo, das ist schon was anderes.
    Wie auch immer, wir werden Euch verfolgen, jeden Post, jedes Bild und jede Zeile.
    Hoffentlich ist die Zeit bis zur Eurer Abreise bald vorüber, wünschen Euch alles Gute und vorallem gute Reise.
    Elke und Klaus

  2. Der Einfachheit halber schreibe ich das gleiche wie Elke und Klaus. Genau meine Meinung. Winke Winke und Schiff Ahoi. LG Christiane aus Essen

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