Tag 54: Destruction Bay

Die Gelegenheit, dass es in Tok eine für Alaska Verhältnisse relativ gute Infrastruktur gibt, haben wir uns nicht entgehen lassen: ein Waschtag war angesagt.

Die Laundry, die an ein Motel angeschlossen auch öffentliche Duschen angeboten hat, war sauber und preisgünstig. Wir haben für eine Maschine 4$ und für das Waschmittel 1$ bezahlt. Die Trockner nehmen einen Quarter für ca. 3 Minuten.

Wir haben keine Zeit verschwendet, sind von unserem Übernachtungsplatz bei Fast Eddy’s direkt vor den Waschsalon gefahren und haben während der Wäsche in Herrn Geheimrat gefrühstückt. Bequemer ging es nicht.

Danach wurde es deutlich unbequemer.Ein kleines Stück sind wir auf bekannter Strecke den Alaska Highway Richtung Südosten gefahren. Aber an der Abzweigung nach Dawson ging es dann weiter auf unbekannter Strecke.

Und die war vom Straßenzustand her katastrophal. Herr Geheimrat wurde stark belastet und ein Wunder, dass es ohne Schäden abging.

Bei Beaver Creek (38) haben wir dann Alaska und damit die USA zunächst verlassen und kanadischen Boden betreten. Der Zollbeamte war so nett und hat uns, trotz fehlender ArriveCAN Anmeldung (das ist eine elektronische Impfnachweisgeschichte), die wir nur für die Einreise in Halifax für erforderlich hielten durchgewunken.

Die Zeitzone hat sich mit dem Grenzübertritt wieder einmal geändert. Die Straße ist aber gleich schlecht geblieben und der Carthago hat viel mitgemacht.

Aber wir wurden tausendfach entschädigt.

Nicht nur durch die Landschaft mit immer wechselnden Gebirgszügen und Sumpfgebieten, sondern auch durch das tollste Bärenerlebnis unserer bisherigen Reise.

Kaum waren wir in Kanada, haben wir am Straßenrand eine halbstarken Schwarzbären genüsslichen Flechten fressen sehen. Der wenige Verkehr hat zugelassen, dass wir sofort anhalten und die Kameras zücken konnten.

Der Junge war aber wohl besonders neugierig auf das tolle Gefährt aus Deutschland und hat begonnen es intensiv zu untersuchen. Gemäß unserem “Einmaleins für Bärenbegegnungen” sind wir selbstverständlich im Fahrzeug sitzen geblieben und haben das einmalige Erlebnis genossen.

Viele Rüttel- und Schlaglochkilometer später haben wir dann die nächste Entschädigung bekommen: in malerischer Umgebung hat sich eine Elchkuh wohl an irgendwelchen Pflanzen im See genüsslich getan.

So entschädigt haben wir zwar die tiefen Schlaglöcher, denen kaum auszuweichen war und die zahllosen Schotterstrecken nicht genossen, aber leichter ertragen.

So sind wir bei unserem Übernachtungsplatz am Kluane Lake in Destruction Bay (39) sehr entspannt angekommen.

Destruction Bay?

Ursprünglich gegründet wurde der Ort als Zentrum für Bau und Wartungsarbeiten am Alaska Highway, was bis heute im Wesentlichen seine Bedeutung ausmacht.

Der Ort erhielt seinen Namen durch einen Sturm, der während der Bauarbeiten hier Gebäude und Baumaterial zerstörte.


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