Herbsttour 2023 Tag 24: zum 3.Mal

Wenn ich richtig gezählt habe, sind wir jetzt das 3.Mal in Cordoba: im November 2017 und im April 2021 waren die ersten beiden Besuche.

Gut gegen Regen ausgerüstet, hat uns der erste Weg wieder zur Mezquita-Catedral de Córdoba geführt. Dieses einmalige Bauwerk ist auch einen dritten Besuch wert.

Seine architektonische Weltgeltung besitzt das Bauwerk als ehemalige Hauptmoschee aus der Epoche des maurischen Spaniens. Der riesige Betsaal ist durch Hufeisenbögen in 19 etwa gleich hohe Schiffe mit bis zu 36 Jochen aufgeteilt. Er wurde durch die Emire und Kalifen von Córdoba in mehreren Bauabschnitten immer wieder erweitert. Das Bauwerk gehört mit ca. 23.000 m² zu den größten ehemaligen Moscheebauten weltweit. Im 16. Jahrhundert wurde ein gotisches Kirchenschiff in die Halle hineingebaut und das Minarett durch einen Glockenturm ersetzt.

Die Kathedrale ist heute 179 m lang und 134 m breit. Sie bedeckt eine Grundfläche von mehr als 23.000 m² und ist damit einer der größten Sakralbauten der Erde.

Das beeindruckendste Merkmal der Gebetshalle sind die übereinander liegenden Hufeisenbögen, die auf 856 Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit ruhen. Die Säulen stammen großenteils von Gebäuden aus der Römerzeit, sowohl von dem vorher an dieser Stelle stehenden römischen Tempel als auch anderen römischen Gebäuden aus der Provinz Baetica.

Der Wettergott war uns hold und so konnten wir uns durch die engen Gassen von Córdoba treiben lassen. Hier hat es uns besonders das jüdische Viertel angetan, ein komplexes Netz von Gassen mit typisch andalusischem Flair.


Im Zentrum dieses traditionellen Viertels steht die Synagoge, eine von dreien in Spanien. Dieses Mudéjar-Gebäude beherrscht das Viertel und das Leben seiner Bewohner. Außerdem gibt es in dem Viertel eine Statue zu Ehren des jüdischen Weisen Maimonides.

Zum ersten Mal haben wir die Baños del Alcázar Califal besichtigt. Die Kalifalen Bäder Córdobas datieren aus dem 10. Jahrhundert und waren seinerzeit die wichtigsten Bäder der Stadt. Unter der Herrschaft Al-Hakams II. erbaut, dienten sie der Nutzung durch den Herrscher und seines Hofes.

Wie jedes arabische Bad, untergliedern sich die Kalifalen Bäder in verschiedene Bereiche, die durch Bögen und Säulen jeweils voneinander getrennt sind: der Umkleidebereich, die Säle mit den Becken für kaltes, lauwarmes und warmes Wasser, der andalusische Garten und der Ofen. Alle diese Bereiche sind im Rahmen eines Rundgangs für Besucher zugänglich.

Wie bei jedem unserer Córdoba Besuche darf der Blick auf die Puente Romano (span. „Römische Brücke“) nicht fehlen . Sie ist eine nach der Schlacht von Munda (45 v. Chr.) von den Römern errichtete Brücke über den Guadalquivir. Sie hat 16 Bögen und war einst Bestandteil der Via Augusta. Im 10. Jahrhundert wurde das Bauwerk von den in Córdoba residierenden maurischen Kalifen vollständig erneuert und nach der Reconquista noch mehrfach renoviert.

Den Fans der Serie „Game of Thrones“ dürfte diese Brücke bekannt vorkommen, denn dort stellt sie die “Lange Brücke von Volantis” dar.

Natürlich ist es schön, wenn man auf Reisen bekannte Orte, die man schätzen gelernt hat erneut besuchen kann, aber den echten Reiz einer Reise machen die zufälligen, ungeplanten Erlebnisse aus.

So ging es uns heute wieder einmal als wir auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz an den Gärten Gärten des Alcázar de los Reyes Cristianos vorbeigegangen sind und Flamenco Gitarrenklänge gehört haben. Es hat etwas Überredungskünste gebraucht, den Security Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass wir uns nicht um das Eintrittsgeld in die Gärten drücken, sondern sehen wollten, was das für eine Veranstaltung war.

Im Rahmen des Herbst des Pferdes in Córdoba fand dort nämlich die Spanische Meisterschaft – Zucht und Auswahl der spanisch-arabischen Rasse statt.

Das konnten wir uns nicht entgehen lassen, aber sehr selbst: