Tag 114: Nisperos

Die heutige Wetterlage ist für unsere Stromernte nicht besonders gut geeignet, da sich der Energielieferant hinter der Wolkendecke versteckt.

Auch die Küstenwarnung ist nicht berauschend, aber die Vorhersage macht Hoffnung.

Deshalb gibt es heute wieder eine kleine Spanien-Information über eine Frucht, die bei uns nicht so bekannt ist.

Sie sieht aus wie eine gelbe Pflaume, hat die Größe einer reifen Feige und erinnert in ihrem Geschmack an Aprikose und Pfirsich. Viele Menschen begegnen dieser Frucht in Spanien wohl zum ersten Mal: die Níspero, die korrekterweise „Japanische Wollmispel“ heißt und zuweilen auch „Loquat“ oder „Mispero“ genannt wird.

Eigentlich sind Nísperos eher unscheinbar. Die kleinen, runden, gelb-orangenen Früchte mit der relativ harten Schale hängen gebündelt unter leicht behaarten, großen, grünen Blättern am immergrünen Baum. Einmal gepflückt, bekommt die Frucht schnell braune Flecken, was dem Geschmack keinen Abbruch tut. Dadurch kann sie schlecht gelagert werden, was den Export erschwert und weshalb wir sie nicht aus deutschen Supermärkten kennen.

Die Erntezeit ist ab Ende April bis Mitte Juni. Spanien ist der zweitgrößte Produzent nach China, von wo aus die Frucht eigentlich stammt, bevor sie vor rund 1.000 Jahren ins südliche Japan und im 18. Jahrhundert nach Europa gelangte. Die größten Anbaugebiete in Spanien sind an der mediterranen Ostküste, speziell an der Costa Blanca.

Die Níspero schmeckt nur, wenn sie wirklich reif ist. Nur dann entwickelt sie ihr süßliches Aroma. Unreif ist sie sauer und sorgt für ein „pelziges“ Gefühl im Mund. Viele bevorzugen es, die Frucht zu schälen, im Prinzip kann die Schale aber mitgegessen werden.

Die Spanier machen gerne Marmelade oder Gelee aus der Frucht, auch schmeckt sie im Obstsalat oder auf dem Kuchen.