Tag 44: unverwest

Unsere heutige Tagesetappe war eine schöne und abwechslungsreiche Strecke zwischen Vitrac und Rignac, das in der Nähe von Rocamadour liegt. Die Fahrt hat zeitweise noch an der Dordogne entlang geführt.

Unser Stellplatz liegt nicht direkt in Rocamadour, sondern ungefähr 10 Kilometer entfernt und bei bedecktem Himmel und ein paar wenigen Regentropfen sind wir in den Wallfahrtsort gefahren.

Der Name Rocamadour leitet sich vom heiligen Amadour ab, einem Eremiten, der hier am Fuß eines steilen Felsens (französisch Roc) Zuflucht fand.

Die Ursprünge der Wallfahrt werden von der Legende in urchristliche Zeit verlegt. Als im Jahr 1166 ein unverwester Leichnam in einem alten Grab an der Schwelle der Marienkapelle entdeckt wurde, glaubte man, den legendären Einsiedler Amadour gefunden zu haben; anschließend wird von verschiedenen Wundern berichtet, die den Ruhm des Gnadenortes über die Region hinaus verbreiteten.

Die drei Ebenen, auf denen Rocamadour liegt, sind jede für sich und in ihrer Gesamtheit sehenswert. In der unteren Ebene befindet sich das Dorf, dessen mittelalterliche Häuser sich an die steilen Abhänge über der Schlucht des Flusses Alzou schmiegen. Von dort können die Besucher die Große Treppe zur heiligen Stadt (Sanctuaire) aus dem 12. Jahrhundert hinaufsteigen.

Auf dem Gipfel des Berges, der dritten Ebene, findet sich eine Burg aus dem 14. Jahrhundert.

Einer Legende zufolge soll das Schwert, das in der Felswand steckt, das sagenumwobene Durendalschwert aus dem Rolandslied sein. Auf unserem Foto ist das Schwert allerdings nicht so leicht zu erkennen.