Tag 78: Flamenco 💃

Der Levante (Ostwind) hat uns heute im gemütlichen Wohnmobil verweilen lasse und dabei hatte ich Zeit über eine typische andalusische Angelegenheit zu recherchieren: den Flamenco.

Es existieren mehrere unterschiedliche Theorien über die Herkunft, die teilweise stark voneinander abweichen. Schriftliche Aufzeichnungen über den Flamenco wurden nie gefunden, so dass die Theorien ausschließlich auf Vermutungen basieren. Tatsache ist allerdings, dass die Wurzeln des Flamencos in Andalusien liegen. In der Vergangenheit siedelten sich dort die unterschiedlichsten Völker an: Römer; Araber, Griechen und natürlich die Gitanos, die zur Gruppe der Roma gehörten.

Im 19. Jahrhundert breitete sich der Flamenco in ganz Andalusien aus, bereits 1881 öffnete die erste Flamenco-Bar in Sevilla.

Viele Menschen denken, dass es sich beim Flamenco ausschließlich um einen Tanz handelt. Das ist aber nicht ganz richtig. Der Flamenco umfasst mehrere Elemente: den Gesang, den Tanz und schließlich auch die Musik. Der Gesang, der für Laien anfangs oftmals fremdartig klingt, wird meist von einem einprägsamen Rhythmus begleitet.

Unverzichtbares Instrument ist natürlich die Flamenco-Gitarre.

Der Tanz ist optisch ein wahrer Genuss: Traumhaft schöne Kleider und die traditionell nägelbeschlagenen Schuhe bilden ein ästhetisches Gesamtkunstwerk. Der Tanz ist enorm ausdrucksstark und verlangt den Akteuren sehr viel ab, auch wenn die einzelnen Tanzelemente den Eindruck von Leichtigkeit vermitteln. Für den ungeübten Zuschauer ist der nach strengen Regeln ablaufende Wechsel zwischen Tanz und Gesang kaum zu durchschauen.

Thematisch drehen sich die Texte in vielen Fällen um Liebe, Tod, Hoffnung und Leid, was dem Vortrag oftmals eine tragische Komponente verleiht. Aber auch heitere und ausgelassene Texte kommen häufig vor.

Generell lassen sich zwei Arten des Flamencos unterscheiden: Der Flamenco Jonde wird oft als etwas schwermütig und sehr ernsthaft empfunden, er behandelt thematisch bevorzugt tiefe Gefühle in Kombination mit Traurigkeit und Melancholie.

Das genaue Gegenteil ist der Flamenco Festero: Lebhaft, ausgelassen, voller Leidenschaft, Temperament und Elan.