Tag 85: gestiefelte Spanierinnen

Ich bin mir nicht sicher, ob ich über dieses Thema schon einmal geschrieben habe.

Aber bei der heutigen Frühstücksbrotjagd ist es mir wieder aufgefallen: die Spanierinnen lieben Stiefel.

Unabhängig vom Alter und der Temperatur, anscheinend je höher desto besser wird dieses Schuhwerk wohl im Winter von der spanischen Damenwelt gerne getragen.

Das ist mir so in Deutschland nicht aufgefallen.

(Bilder habe ich zu diesem Thema aus Respekt nicht anzubieten).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Vorliebe etwas mit dem Ergebnis meiner Recherchen zu den Stichworten “Spanien” und “Stiefel” zu tun hat.

Ein Spanischer Stiefel ist ein spätmittelalterlich-frühneuzeitliches Folterinstrument, das bei der peinlichen Befragung eingesetzt wurde. Es diente dazu, Geständnisse zu erpressen und gehörte somit zu den gebräuchlichen Mitteln der sogenannten Wahrheitsfindung.

Die Beinschraube bestand meist aus zwei Eisenplatten, deren Form dem Unterschenkelquerschnitt angepasst war. Diese wurden um den Unterschenkel gelegt und dann mit Hilfe seitlich angebrachter Gewindestäbe zusammengepresst.

Das Instrument wurde zuerst in Spanien angewendet, war seit dem 16. Jahrhundert aber beinahe in ganz Europa verbreitet, jedoch bei den Inquisitions- und Hexenprozessen von eher untergeordneter Bedeutung.

Ein Kommentar

  1. Bei Goethe, Faust, ist auch die Rede von spanischen Stiefeln: sinngemäß heißt es, der Geist werde in spanische Stiefel eingeschnürt. Das hat die Bedeutung, dass er im Argumentieren strengen Regeln der Logik unterworfen wird.

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