Tag 26: ein Roboter putzt

Ein Roboter putzt

Ich habe ja gestern schon über die kleinen Unterschiede der einzelnen, kanadischen Provinzen erzählt. Heute Morgen beim Einkauf im Walmart (wir sind ja in Manitoba) habe ich zum ersten Mal seit wir in Kanada sind für den Einkauf eine 1$ Münze gebraucht. Andere Provinzen, andere Sitten.

Damit nicht genug: an der Grenze zu Saskatchewan gab es Neuigkeiten. Bootsbesitzer und Kanufahrer müssen ihre schwimmenden Untersätze desinfizieren. Sie könnten sonst aus der Nachbarprovinz Schädlinge einschleppen. Aus dem gleichen Grund soll man kein Campfire Holz transportieren. Bisher wurden die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Baustellen verdoppelt. Nach Überquerung der Grenze von Saskatchewan werden diese verdreifacht. Das ist für uns wirklich kein Problem.

Saskatchewan grenzt im Westen an Alberta, im Osten an Manitoba, im Norden an die Nordwest-Territorien und im Süden an die Bundesstaaten der Vereinigten Staaten Montana und North Dakota. Im Nordosten verläuft die Grenze des Nunavut-Territoriums. Der Name leitet sich vom Saskatchewan River ab, der in der Sprache der Cree kisiskāchiwani-sīpiy (zu deutsch etwa schnell fließender Fluss) bedeutet.

Wir haben zwar in den vergangenen zwei Nächten die Lokomotiven der Canadian Pacific Railway gehört, die immer ein tolles Horn bei der Annäherung an die Bahnübergänge blasen. Aber bis heute hatten wir noch keinen gesehen. Parallel zum Highway für ein Zug mit unzähligen Waggons auf denen je zwei Container übereinander gestapelt waren. Eine Diesellokomotive vorn, eine hinten und dazwischen noch zwei oder drei Monster, die diese Riesenschlange in Bewegung gehalten haben. Kurze Zeit später kam uns noch ein weiterer, kürzerer Güterzug entgegen, der Getreide geladen zu haben schien. Saskatchewan ist nämlich die Getreidekammer Kanadas.

Obwohl die Fahrt nach Regina lang war, war sie nicht langweilig, da es immer wieder interessante Dinge zu sehen gab.

Herrn Geheimrat haben die teilweise starken seitlichen Böen zu schaffen gemacht, die über die weite Ebene mit den riesigen Feldern geweht haben.

Regina hatten wir uns als Tagesziel ausgesucht, weil hier das Ausbildungszentrum der berühmten Mounties ist. Korrekt heißt die berittene Polizeitruppe Royal Canadian Mounted Police (Abkürzung RCMP, deutsch etwa „königliche kanadische berittene Polizei“.

Nicht zuletzt wegen zahlreicher Hollywood-Filme haben die „Mounties“ ein romantisches Image als höfliche, stoische Polizisten, die jeden Verbrecher fangen („the Mounties always get their man“).

Etwas irritiert über die nicht deutlichen Aussagen auf der Webseite des RCMP Heritage Center, dass auf Grund C die mittägliche Vorführung nicht stattfinden würde, sind wir sicherheitshalber als erstes zum Informationszentrum gefahren. Das hatte schon zu, aber wieder hat uns eine sehr, sehr freundliche Kanadierin mit Bedauern erklärt, dass diese Veranstaltung tatsächlich abgesagt seien.

Enttäuscht, aber froh, dass wir uns morgen einen Weg sparen haben wir noch ein paar Fotos gemacht und dann unseren Übernachtungsplatz aufgesucht.

Einen kleinen Nachtrag zum Titel des heutigen Beitrags “ein Roboter putzt” bin ich zum Schluss noch schuldig. Beim Einkauf im Walmart kam mir eine Putzmaschine entgegen, die erstaunlicherweise vor mir stehenblieb. Eine Bedienung der Maschine konnte ich nicht sehen.

Genial: ein autonomer Putzroboter!


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