Tag 39: Barbaratag

Am 4. Dezember, also heute wird der Gedenktag der heiligen Barbara gefeiert.

Warum das einen Beitrag im Blog wert ist, hat zwei Gründe:

Erstens heißt meine “kleine” Schwester Barbara. Sie ärgert sich darüber, dass ich mit permanenter Boshaftigkeit immernoch “Bärbel” zu ihr sage, aber das ist das Recht des großen Bruders.

Zweitens war ich in jungen Jahren Artillerieoffizier und was das mit der Barbara zu tun hat, steht in der folgenden Geschichte:

Barbara von Nikomedien ist eine der bekanntesten Heiligen, seit dem 7. Jahrhundert wird die Märtyrerin als Heilige verehrt.

Der Legende lebte die kluge und hübsche Kaufmannstochter Barbara im 3. Jahrhundert in Nikodemia, dem heutigen İzmit in der Türkei. Ihr Vater, selbst ein fanatischer Christenhasser, wollte Barbara vom christlichen Glauben fernhalten. Er ließ einen Turm bauen, in welchen er seine Tochter einsperren wollte. Während einer Reise des Vaters ließ Barbara sich taufen und wies die Bauarbeiter an, ein drittes Fenster im Turm einzubauen, das die Dreifaltigkeit symbolisieren sollte.

Als der Vater zurückkehrte, berichtete Barbara ihm von ihrer Taufe. Voller Wut wollte er seine Tochter erschlagen. Barbara konnte fliehen und sich in einem Felsspalt verstecken, der sich wie durch ein Wunder vor ihr auftat. Sie wurde jedoch von einem Hirtenjungen verraten und vom Vater wegen ihres Glaubens grausam gefoltert.

Barbara blieb standhaft und ihrem Glauben treu. Daraufhin verurteilte ein Gericht sie zum Tode durch Enthaupten. Ihr Vater selbst erhob das Schwert und tötete sie eigenhändig. Nach der Hinrichtung soll ihn der Blitz getroffen und erschlagen haben.

Die Märtyrerin ist auch Patronin verschiedener Berufsgruppen. Am bekanntesten ist wohl das Schutzpatronat der Bergleute.

Des Weiteren ist die Heilige unter anderem auch Schutzpatronin der Baumeister, Turmwächter, Feuerwehrleute, Artilleristen, Glockengießer, Sprengmeister.

In der Kunst wird Barbara von Nikomedien häufig mit einem Turm mit drei Fenstern, einem Kelch und einer Hostie, einem Kanonenrohr, einer Fackel oder Bergmannswerkzeugen dargestellt.

Das Kanonenrohr bezieht sich auf die Hoffnung der Artilleristen, ihre Kanonen mögen das Ziel genau so sicher treffen, wie der Blitz, der Barbaras Vater erschlagen hat.

Zum Abschluss noch eine kleine Erläuterung zu den “Barbarazweigen”:

Barbarazweige sind Zweige von Obstbäumen, die nach einem alten Brauch am 4. Dezember, dem liturgischen Gedenktag der hl. Barbara in der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche (Barbaratag), geschnitten und in einer Vase in der Wohnung aufgestellt werden. Sie sollen bis zum Heiligen Abend blühen und zum Weihnachtsfest die Wohnung schmücken.

Der Brauch geht auf eine Überlieferung von der Heiligen Barbara zurück, nach der sie auf dem Weg in das Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängenblieb. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser, und er blühte genau an dem Tag, an dem sie das Martyrium erlitt.

Nach regionalem Volksglauben bringt das Aufblühen der Barbarazweige Glück im kommenden Jahr. Teilweise ist es Brauch, dass die jungen Mädchen jedem einzelnen Zweig den Namen eines Verehrers zuweisen. Der Zweig, der zuerst blüht, soll auf den zukünftigen Bräutigam hinweisen.